Essaypreis 2021 Große Fragen – prämierte Antworten

Quelle: imago images

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung und die WirtschaftsWoche schreiben zum zweiten Mal den Essaypreis zum Thema „Demokratie und Wirtschaft“ aus. Eine hochkarätige Jury freut sich auf viele kluge Texte.

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Lange überlegen mussten wir nicht. Der Essaypreis der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der WirtschaftsWoche zum Thema „Demokratie und Wirtschaft“ zählte bei seiner Premiere im vergangenen Jahr 126 Einsendungen. Und sehr viele Texte zeichneten sich durch Klugheit, Stringenz und Brillanz aus. Schon damals war uns allen klar: Im nächsten Jahr geht es weiter mit dem Essaypreis! Nun ist es soweit:

Das Coronavirus hat die Welt auf den Kopf gestellt. Und die Pandemie ist fraglos ein Stresstest für die komplizierte Beziehung zwischen Demokratie und Wirtschaft. Viele Länder schränkten vorübergehend wirtschaftliche Grundrechte wie die Berufs- und Gewerbefreiheit ein. Regierungen retteten Unternehmen mit vielen Milliarden, legten staatliche Konjunkturprogramme auf, verteilten großzügig soziale Hilfen.

Der starke Staat ist zurück. Austerität und Schuldenbremse waren gestern. An Geld mangelt es angeblich nicht mehr (Stephanie Kelton), es regnet Billionen. Die Wirtschaft soll von einer Mission beseelt sein (Mariana Mazzucato), ein Green New Deal den Weg in eine prosperierende Zukunft weisen. Kann das gelingen? Kann der Gesetzgeber die „Gesetze des Marktes“ bestimmen?

Gleichzeitig fordert der chinesische Staatskapitalismus den Westen selbstbewusster denn ja heraus. Die Stimmen, die in den Verfahren und Prozeduren der Demokratie einen Wettbewerbsnachteil sehen, werden lauter, seit das Versprechen eines materiell reichhaltigen Lebens in den alten Industrieländern brüchig geworden ist. 

Wie viel Demokratie also braucht der Kapitalismus - und wie viel Kapitalismus die Demokratie? Welche Probleme wirft die Konzentration von Geld und Macht in der Hand von Plattformkonzernen auf – nicht zuletzt für die Beschäftigten? Wozu verpflichtet Eigentum? Wie viel ist renditegetriebenen Firmen ein handlungsfähiger Sozialstaat wert? Eröffnet uns das Homeoffice einen Weg zum selbstbestimmten Arbeiten? Können Unternehmen von innerbetrieblicher Demokratie und flachen Hierarchien profitieren? 

Oder verstärkt die Pandemie nur kritische Trends? Die Ungleichheit. Den Vormarsch des Populismus. Das Selbstbewusstsein von Autokraten. Die Zweifel an der sozialen Marktwirtschaft. Wie kommen Demokratien als Mechanismus zur Konsensfindung und Wohlstandsproduzent wieder in die Offensive, um globale Herausforderungen – den Klimawandel, die globalisierte Migration, die Systemkonkurrenz – zu meistern? Braucht die neue Wirtschaftswelt eine wertegetriebene Allianz der Demokratien oder rein geschäftsbasierte Kooperationen mit Ländern wie China und Russland?

Essaypreis 2021: Die Teilnahmebedingungen

Vor dem Hintergrund solcher Fragen schreibt die Hertie-Stiftung gemeinsam mit der WirtschaftsWoche zum zweiten Mal den „Essaypreis Demokratie und Wirtschaft“ aus. Wir laden Journalistinnen und Journalisten, vor allem aber Personen aus Universitäten und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, Think-Tanks, Unternehmen, Stiftungen, Verbänden, Gewerkschaften und NGOs ein, Beiträge einzureichen. Die Makroperspektive ist für uns genauso interessant wie die Mikroperspektive, das globale Panorama genauso wie der exemplarische Blick auf die innerbetriebliche Demokratie. 

Eine hochkarätige Jury aus Wissenschaft, Wirtschaft und Journalismus entscheidet, welche Einsendungen prämiert werden. Beurteilt werden die Relevanz des Themas, der Stil des Textes, die Originalität des Ansatzes und die Tiefe der Argumentation.

Der Essaypreis wird in zwei Kategorien vergeben: für noch unveröffentlichte und bereits veröffentlichte Arbeiten. Der erste Platz für unveröffentlichte, eigens für den Preis eingereichte Arbeiten wird mit 7000 Euro, der zweite Platz mit 3000 Euro, der dritte Platz mit 2000 Euro prämiert. Der Gewinnertext in der Kategorie veröffentlichte Texte wird mit 3000 Euro ausgezeichnet.

Die Gewinnertexte, die bisher noch nicht veröffentlicht wurden, werden in der WirtschaftsWoche publiziert. Darüber hinaus behalten wir uns vor, neben den prämierten Essays auch andere Beiträge in geeigneter Form zu veröffentlichen.

Die Ausschreibung und die Teilnahmebedingungen, die Besetzung der Jury und die Gewinnertexte aus dem Vorjahr sind auf der Website der Hertie-Stiftung unter der Adresse www.ghst.de/essaypreis abrufbar.

Wir lieben gute Texte – und freuen uns über Ihre!

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