Exklusive Umfrage Olaf Scholz polarisiert die Wirtschaft

Sorgt bei den Wirtschaftsentscheidern für große Uneinigkeit: Finanzminister, Vizekanzler und Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Quelle: AP

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz spaltet das Lager der Wirtschaftsentscheider. Das ergibt eine exklusive Civey-Umfrage im Auftrag der WirtschaftsWoche.

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Die erste Woche von Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz in seiner neuen Funktion ist Geschichte: Am 10. August hatten der Parteivorstand der SPD um Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans sowie das Präsidium Scholz einstimmig als Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl im kommenden Jahr nominiert. Die Entscheidung ist fix, eine Bestätigung auf dem Parteitag nicht mehr nötig. Doch wie steht es um die Beliebtheit des Finanzministers abseits der SPD-Spitze? Etwa unter Wirtschaftsentscheidern? Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag der WirtschaftsWoche liefert nun Antworten.

Auf die Frage, ob die Wahl von Scholz als Kanzlerkandidat die Chancen der SPD bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr erhöht, erwarten 37,9 Prozent der befragten Entscheider eine sehr oder eher positive Wirkung. Die exakt gleiche Prozentzahl an Befragten hingegen erwartet negative oder eher negative Folgen durch die Kür. Vor allem die älteren Befragten glauben demnach an positive Auswirkungen auf die SPD-Chancen, wenn es im Oktober 2021 an die Wahlurne gehen soll: 44,6 Prozent der 50- bis 64-jährigen und 43 Prozent der Befragten über 65 geben an, dass die Nominierung von Scholz die Wahlchancen der Sozialdemokraten steigern wird. Gepaart mit den vergleichsweise negativen Antworten der jüngeren Befragten sorgt Olaf Scholz als Kanzlerkandidat allerdings für große Uneinigkeit unter den Wirtschaftsentscheidern.



Viele Firmenchefs, Führungskräfte oder Wirtschaftslenker dürften im Zusammenhang mit Olaf Scholz in den vergangenen Wochen vor allem vom „Wumms“ gehört haben. Den Begriff prägte Scholz Anfang Juni bei einer Erklärung zum Konjunkturpaket der Bundesregierung, mit dem er und andere Kabinettsmitglieder die Bundesrepublik aus der Corona-bedingten Wirtschaftskrise hieven wollen. Der „Wumms“ prangt seitdem als Buzzword über Scholz‘ Krisenmanagement während der Pandemie. Über dieses Management sind die Befragten der Civey-Umfrage übrigens ebenso uneinig wie über die SPD-Chancen: 41,1 Prozent der Führungskräfte bewerten die Politik des Bundesfinanzministers und Vizekanzlers positiv, 40,9 Prozent dagegen negativ.



Auffällig: Die Zustimmung zu Scholz‘ Krisenmanagement ist unter den Befragten, die älter sind als 65, mit mehr als 46 Prozent am höchsten. Unter den 30- bis 39-jährigen hingegen bewerten nur 28,1 Prozent der Befragten die Politik des ehemaligen Hamburger Bürgermeisters als positiv.

An der Civey-Befragung haben mehr als 2000 Personen teilgenommen. Die Beantwortung war vom 10. August – also dem Tag von Scholz' offizieller Nominierung – bis zum 17. August möglich.

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