Exklusivumfrage So wollen deutsche Unternehmen mit dem Impfstatus ihrer Mitarbeiter umgehen

Seit Ende November gilt in Deutschland die 3G-Regel am Arbeitsplatz. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss einen negativen Test vorlegen. Nun wird über 2G nachgedacht. Quelle: Bloomberg

Eine aktuelle Umfrage zeigt große Unterschiede in den Unternehmen beim Umgang mit dem Impfstatus der Beschäftigen. Mehr als jeder zehnte Betrieb will vor der Rückkehr an den Arbeitsplatz eine Boosterimpfung verlangen.

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Die Debatte um eine 2G-Regel in Betrieben nimmt Fahrt auf: „Wir müssen über die 2G-Regel am Arbeitsplatz nachdenken“, findet der nordrhein-westfälische Justizminister Peter Biesenbach (CDU). Auch der Bundesverband mittelständische Wirtschaft fordert die Einführung der 2G-Regel in Unternehmen. Der Zugang nur für Geimpfte und Genesene sei leichter zu kontrollieren als bei einer 3G-Vorschrift, die auch den Zutritt mit negativem Testergebnis ermöglicht, sagt Verbandsgeschäftsführer Markus Jerger. Seit Ende November gilt in Deutschland die 3G-Regel am Arbeitsplatz.

Was aber sagen die Unternehmen selbst – und mit welcher betrieblichen Corona-Etikette gehen sie ins neue Jahr? Aufschlüsse darüber gibt eine repräsentative Firmenumfrage der ManpowerGroup. Der Personaldienstleister hat für sein regelmäßiges Arbeitsmarktbarometer diesmal auch nach den betrieblichen Coronamaßnahmen gefragt. Die Ergebnisse liegen der WirtschaftsWoche exklusiv vor.



Die Daten zeigen eine überraschend große Spannbreite beim Umgang mit Corona und betrieblichen Impfregeln. Immerhin 23 Prozent der rund 1000 befragten Unternehmen wollen im neuen Jahr eine doppelte Impfung zumindest für einige „Arbeitnehmerfunktionen“ vorschreiben, bevor die Mitarbeiter an ihren Präsenz-Arbeitsplatz im Betrieb zurückkehren können. Weitere 14 Prozent wollen neben der Doppelimpfung einen Testnachweis verlangen – und zwar für alle Beschäftigten. Und noch einmal zwölf Prozent planen, ausschließlich geboostertem Personal den Zutritt zu erlauben.

Auf der anderen Seite geben 27 Prozent der Firmen an, vorerst noch keine festen Impfrichtlinien zu planen. Etwa jeder zehnte Betrieb will den Beschäftigten besondere Incentives wie Geldprämien anbieten, wenn sie sich impfen lassen.



Unabhängig vom Impfstatus der Arbeitnehmer zeigt die Umfrage, dass das Homeoffice auch 2022 ein fester Bestandteil unseres Arbeitslebens bleiben wird. In den Bereichen IT, Buchhaltung, Verwaltung und Vertrieb etwa wollen zwischen 25 und 27 Prozent der Unternehmen ihre Leute bis zu zwei Tage die Woche von zu Hause arbeiten lassen. Zwischen 35 und 41 Prozent sogar drei und mehr Tage oder gar kontinuierlich. Vor-Ort-Präsenz erwarten nur 30 Prozent im IT-Bereich, 31 Prozent in der Verwaltung und 37 Prozent im Vertrieb.

Mehr zum Thema: Die Verhaltensökonomin Tarja Zingg erklärt, wie Impfskeptiker jetzt noch umgestimmt werden könnten und was sie in der Pandemie über menschliches Verhalten gelernt hat.

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