Export Deutschland bleibt Weltmeister

Die Fußballer haben es nicht geschafft. Dafür bleibt Deutschlands Außenhandel weiter ungeschlagen. Die Bundesrepublik ist 2006 zum vierten Mal in Folge Exportweltmeister geworden. Die Ausfuhren stiegen laut Branchenverband BGA so stark wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr. Besonders zwei Regionen verlangen immer mehr Produkte „Made in Germany“.

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Container im Hamburger Hafen: Die deutsche Exportwirtschaft hat im März 3,2 Prozent weniger ausgefüh

HB BERLIN. Die Ausfuhren stiegen gegenüber 2005 um 13 Prozent, das ist der stärkste Zuwachs seit der Jahrtausendwende, wie der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) heute mitteilte. Der Gesamtwert der Waren und Dienstleistungen betrug 888 Milliarden Euro. Damit bleibt Deutschland Exportweltmeister. Besonders stark gewachsen sind die Absätze in den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens und Osteuropas sowie im Nahen Osten. „Die deutschen Exporte nach Russland und China stiegen 2006 um fast ein Viertel“, sagte BGA-Präsident Anton Börner. Die meisten Produkte „Made in Germany“ landeten aber weiterhin in der Europäischen Union: Fast zwei Drittel der Ausfuhren gingen dorthin. In die 2004 beigetretenen EU-Ländern legten die Ausfuhren um mehr als ein Fünftel zu. „Schon jetzt ist absehbar, dass sich dieser Trend mit Rumänien und Bulgarien fortsetzen wird“, sagte Börner. Beide Länder stoßen ab 1. Januar zur EU. Die Einfuhren stiegen mit 17 Prozent stark an. Der Außenhandelsüberschuss dürfte deshalb mit rund 156 Milliarden Euro knapp unter dem Rekordniveau des Vorjahres liegen. Laut BGA liegt in der Erweiterung und Vertiefung der EU auch weiterhin das Erfolgsrezept für den hiesigen Außenhandel. Der Schwerpunkt müsse nun auf der weiteren Vollendung des Binnenmarktes für Waren und Dienstleistungen liegen, sagte Börner. „Hier liegen noch erhebliche Effizienzpotenziale brach, die gehoben werden müssen. Von der anstehenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft erhoffen wir uns entscheidende Impulse in dieser Richtung.“ In der Handelspolitik unterstützt der BGA die EU in ihrem Bestreben, 2007 einen neuen Anlauf für einen multilateralen Abschluss im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO zu unternehmen. Die deutsche Automobilindustrie errang 2006 ebenfalls den Titel des Exportweltmeisters; sie steigerte ihre Exporte auf 170 Milliarden Euro. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) teilte mit, das Plus bei den Ausfuhren liege damit bei acht Prozent. VDA-Präsident Bernd Gottschalk erklärte: „Zieht man die automobilen Importe ab, so ergibt sich ein beeindruckender Handelsbilanzüberschuss von nahezu 100 Milliarden Euro. Das ist ein neuer Rekordwert.“ Die Automobilindustrie stelle rund 17 Prozent aller deutschen Exporte, dementsprechend groß sei ihr Gewicht für den Handelsbilanzüberschuss Deutschlands. Damit habe die Branche ganz wesentlich zum Wirtschaftswachstum Deutschlands im zu Ende gehenden Jahr beigetragen.

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