Fairer Handel Bundesentwicklungsminister Müller fordert „faire“ Bananen

Der Minister fordert fair gehandelte Bananen als Standard in deutschen Supermärkten. Mit Kilopreisen unter einem Euro nehme man Kinderarbeit in kauf.

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Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, CSU, hält neben Claudia Brueck vom Vorstand TransFair e.V. und Matthias Oppitz, Geschäftsleitungsvorsitzender von Lidl Deutschland, Bananen hoch. Quelle: obs

Berlin Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat Verbraucher und Einzelhandel aufgerufen, bei Kakao, Bananen oder Kaffee auf eine Produktion zu besseren Arbeitsbedingungen zu achten. „Wer Bananen unter einem Euro das Kilo verkauft, der nimmt Kinderarbeit vor Ort in Kauf“, sagte der CSU-Politiker am Mittwoch bei der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin.

Der Handel solle dem Discounter Lidl folgen und vollständig auf fair gehandelte Bananen umstellen. Dies müsse zum Standard werden. Auch an Finanzmärkten mit Nahrungsmitteln auf Kosten der Armen zu spekulieren, sei schändlich. Dies müsse verboten werden.

Müller und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) bekräftigten das Eintreten der Bundesregierung für bessere Lebensbedingungen von Kakaobauern vor allem in Westafrika. Müller sagte, Schokolade habe immer noch eine bittere Seite: „Hungerlöhne, Armut, Kinderarbeit und Abholzung der Regenwälder müssen endlich der Vergangenheit angehören.“

Klöckner betonte das Ziel, auf 100 Prozent fair gehandelten Kakao auf dem deutschen Markt zu kommen. Auch dank einer 2011 mit Süßwarenherstellern und Handel gestarteten Initiative stammten inzwischen 55 Prozent aus nachhaltigem Anbau. Ziel sei, diesen Anteil bis 2020 auf 70 Prozent zu erhöhen.

Mehr als 80 Prozent des Kakaos in Deutschland stammen demnach aus Nigeria, Ghana und der Elfenbeinküste. Auf dortigen Kakaoplantagen arbeiten zwei Millionen Kinder.

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