Familienunternehmer zu Altmaiers Reise „Wir hoffen auf eine Metamorphose und kein Chamäleon“

Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbandes der Familienunternehmer Quelle: dpa

Mit seiner Industriestrategie hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier den Mittelstand verärgert. Nun zeigt sich Familienunternehmer-Präsident Reinhold von Eben-Worlée versöhnt: Er erkenne bei Altmaier einen Wandel hin zu „erhardschen Ordnungsprinzipien“.

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Am Ende ist die Stimmung gelöst, der Druck abgefallen – und die Wünsche, die ihm mitgegeben wurden, haben sich erfüllt. Peter Altmaier steht auf dem Betriebshof eines Metallbauunternehmens in Stendal in Sachsen-Anhalt und sagt: „Mir ist sehr viel positive Bewertung entgegengebracht worden.“

Drei Tage zuvor war das ungewiss. Altmaier brach zu einer Reise zu deutschen Mittelständlern auf – und zuletzt hatten viele mittelständische Unternehmer eher das Gefühl, der Bundeswirtschaftsminister von der doch eigentlich als mittelstandsfreundlich geltenden CDU bevorzuge in seiner Industriestrategie Konzerne und ignoriere die Belange inhabergeführter Betriebe.

Besonders leidenschaftlich kritisierte Reinhold von Eben-Worlée, Präsident der Familienunternehmer, den Wirtschaftsminister. Für seine Reise wünschte er Altmaier „reichlich Erkenntnisse zu den spezifischen Bedürfnissen des Mittelstands“. Nun zeigt sich Eben-Worlée versöhnt: „Das ist ein Wandel innerhalb weniger Wochen von französischer Industriepolitik zu erhardschen Ordnungsprinzipien“, lobte er.

Ganz überzeugt ist Eben-Worlée allerdings noch nicht: Die Familienunternehmer hofften, „dass wir eine Metamorphose beobachten und kein Chamäleon“, sagte er der WirtschaftsWoche. Auch die meisten Gesellschafter und Unternehmerinnen, die Altmaier zu Gesprächen traf, äußerten sich zufrieden über die Strategie, die das Wirtschaftsministerium für den Mittelstand ausgearbeitet hat – pochen aber auch darauf, dass die Bundesregierung die Vorschläge wie Entlastungen bei Steuern und Bürokratie jetzt rasch umsetzt.

Er fühle sich „bestärkt, mich weiterhin für die vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags insbesondere für Unternehmen einzusetzen“, sagt Altmaier am Ende seiner Reise in Stendal. Auch sei er fest entschlossen, dazu beizutragen, dass es noch im September eine „klare verbindliche Aussage zur künftigen Entwicklung der Strompreise“ gebe. Diese seien zu hoch.

Am 20. September wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Fachminister entscheiden, wie sie die Klimaschutzziele erreichen können. Es geht dabei um Förderprogramme, neue Vorgaben und einen CO2-Preis.

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