„Es wäre wesentlich konsequenter gewesen, wenn die IKB nicht mit Steuergeldern gerettet worden wäre“, sagt der Industrielle und frühere BDI-Chef während der Regierung Kohl. „Für Managementfehler haften die Aktionäre und nicht die Steuerzahler“. Auch das 700-Milliarden-Rettungspaket der US-Regierung stellt für Weiss einen „drastischen ordnungspolitischen Verstoß“ dar.
„Wenn öffentliche Gelder in dieser Dimension in den Privatbanksektor fließen, dann werden die Politiker bald Anspruch auf Mitsprache erheben. Das wird zur Behinderung der freien Finanzmärkte führen“, sagt Weiss.
Der Industrielle, der seit drei Monaten auch Präsident der neugegründeten Deutsch-Russischen Außenhandelskammer ist, greift die Kanzlerin mit scharfen Worten an: „Georgien die Nato-Mitgliedschaft anzubieten, ist ein großer Fehler. Im Konfrontationsfall hätten auf Anforderung deutsche Soldaten mit der Waffe in der Hand gegen russische Soldaten kämpfen müssen“, sagt der SMS-Demag-Chef. Am „schmerzlichsten“ empfinde er aber „den Verlust von Wirtschaftskompetenz in der CDU“. Der größte Fehler sei der „Verzicht der Parteiführung auf einen CDU-Wirtschaftsminister seit fast 40 Jahren“, so Weiss.