Der Solidaritätszuschlag wird von weit weniger Beschäftigten abgeführt als bisher bekannt. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, zahlen von den gut 37 Millionen Einkommensteuerzahlern 11,3 Millionen oder 30 Prozent gar keinen Soli. Weitere 2,2 Millionen Einkommensteuerzahler bräuchten nur einen verminderten Soli zu zahlen.
Das Magazin beruft sich auf ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums an die steuerpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Barbara Höll. Verantwortlich für die umfangreiche Soli-Befreiung ist laut WirtschaftsWoche, dass der Solidaritätszuschlag zwar grundsätzlich als Ergänzungsabgabe von 5,5 Prozent auf die fällige Einkommensteuer erhoben wird, davon aber die ersten 972 Euro ganz, Beträge bis 1340 Euro noch teilweise ausgenommen sind.
Wie die WirtschaftsWoche weiter berichtet, würde eine Abschaffung des Solidaritätszuschlages nach Berechnungen des Bundesfinanzministeriums 2012 zu Mindereinnahmen von 13 Milliarden Euro führen. Dabei würden Lohn- und Einkommensteuerzahler um 10,6 Milliarden Euro entlastet, während die Belastung an Abgeltung- und Körperschaftsteuer um 2,4 Milliarden Euro zurückginge.