Berlin Die Steuereinnahmen in Deutschland sind im Juli zurückgegangen. Ohne die Gemeindesteuern nahmen Bund und Länder 53,5 Milliarden Euro ein und damit 1,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht des Finanzministeriums hervorgeht. Dafür waren vor allem Einbußen bei der Umsatzsteuer verantwortlich. Deutliche Zuwächse der Lohnsteuer verhinderten ein noch schlechteres Abschneiden. In den ersten sieben Monaten des Jahres zusammen lagen die Steuereinnahmen mit gut 414 Milliarden Euro noch 2,3 Prozent über dem Vorjahreswert.
Die Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft. Ökonomen schließen nicht aus, dass es auch im laufenden Sommerquartal ein Minus geben wird und Deutschland damit in eine „technische Rezession“ rutscht. Während die Industrie wegen des von US-Präsident Donald Trump angefachten Handelsstreits viel Gegenwind verspürt, stabilisiert der Konsum die Lage. Allerdings könnte sich auch hier das Bild bald ändern. In den kommenden Monaten sei mit einer Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt zu rechnen, was besonders das Verarbeitende Gewerbe zu spüren bekommen sollte, hieß es in dem Monatsbericht.
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