Flüchtlinge Fast 6000 Minderjährige spurlos verschwunden

Im letzten Jahr sind 5835 minderjährige Flüchtlinge in Deutschland verschwunden. Die Kinder und Jugendlichen aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Marokko und Algerien könnten die Opfer krimineller Banden geworden sein.

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Eine alarmierend hohe Zahl an minderjährigen Flüchtlingen ist spurlos verschwunden. Quelle: dpa

In Deutschland sollen nach einem Medienbericht im Vorjahr 5835 minderjährige Flüchtlinge verschwunden sein. Die Zahl gehe aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Parlamentsanfrage hervor, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Anfang Februar hatte allerdings das Bundesfamilienministerium mitgeteilt, es gebe keine belastbaren Hinweise, dass in Deutschland Tausende alleinreisende Flüchtlingskinder verschwunden sein könnten. In diesem Zusammenhang wurde auf „Vielfachzählungen“ oder andere Registrierungsfehler verwiesen. Viele junge Flüchtlinge haben sich alleine auf den Weg nach Deutschland gemacht. Wer sie als vermisst gemeldet hat, ist unklar.

Nach dem Medienbericht seien von 8006 als vermisst gemeldeten minderjährigen Flüchtlingen bisher 2171 wieder aufgetaucht. „Die vermissten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge kommen überwiegend aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Marokko und Algerien“, heißt es in dem Papier des Bundesinnenministeriums. Unter den verschwundenen minderjährigen Flüchtlingen seien 555 Kinder. Als Kind gilt in Deutschland, wer jünger als 14 Jahre ist. Gründe für das Verschwinden nannte das Bundesinnenministerium nicht.

Die Grünen-Politikerin Luise Amtsberg sprach von einer alarmierend hohen Zahl an verschwundenen Kindern und Jugendlichen. Es bereite ihr Sorgen, dass die Bundesregierung „die Gefahren durch Zwangsprostitution und Ausbeutung nicht ernsthaft in Betracht zieht“, sagte Amtsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

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