Flüchtlinge Statistiker erforschen nun auch Lage von Flüchtlingen in Deutschland

Der Direktor des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), Jürgen Schupp, will mehr Migrantendaten erheben.

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Flüchtlinge. Quelle: dpa

„Wir haben aus der Gruppe der gemeldeten Flüchtlinge, die zwischen Anfang 2013 und Ende Januar 2016 nach Deutschland gekommen sind, eine Stichprobe gezogen und wollen 2000 Asylbewerber für eine langfristige Zusammenarbeit gewinnen“, sagte Schupp in einem Interview mit der WirtschaftsWoche. Dazu werde das SOEP, das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Mai ein Projekt starten, das in Erstaufnahmeeinrichtungen ansetzt. Leicht werde das nicht, sagte Schupp. „Die Bereitschaft von Migranten, an Umfragen teilzunehmen, ist im Lauf der Jahre stetig gesunken.“

„Wir planen Interviews von 45 Minuten Dauer, das entspricht rund 200 Einzelfragen, die wir jedes Jahr mit denselben Teilnehmern wiederholen“, beschreibt Schupp die vorgesehene Befragung. „So lassen sich wertvolle Informationen gewinnen, ob es mit der Integration klappt.“ Das Panel werde den Nationalitätenanteil unter den Flüchtlingen widerspiegeln und auch nach Aufenthaltsstatus unterscheiden. Für den Fall, dass Befragte abgeschoben werden oder weiterreisen, plant das SOEP eine App, um mit den Flüchtlingen auch per Smartphone in Kontakt bleiben zu können.

Das Sozio-oekonomische Panel ist eine repräsentative Wiederholungsbefragung von mehr als 12.000 Privathaushalten in Deutschland. Die Befragung wird seit 1984 jährlichen immer bei denselben Personen und Familien durchgeführt.

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