Flüchtlingskrise Merkel erwartet keine schnelle Lösung

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Verteilung der Flüchtlinge muss geregelt werden


+++08.30 Uhr+++

Der wichtigste serbisch-kroatische Grenzübergang Batrovci-Bajakovo an der Autobahn E70 zwischen Belgrad und Zagreb ist für den Lkw-Verkehr geschlossen worden. Nachdem sich eine Abfertigungsschlange von über zehn Kilometern aufgestaut hatte, habe Kroatien den Übergang am Montagmorgen geschlossen, berichtete das serbische Staatsfernsehen RTS.

+++08.00 Uhr+++

Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, erhofft sich vom Treffen der EU-Innenminister eine Verständigung in der Frage der Verteilung der Flüchtlinge. "Ich rechne morgen mit einer Einigung", sagte Schulz am Montag im Deutschlandfunk. "Am Ende wird man sich auf die Verteilung der 160.000 (Flüchtlinge) einigen, davon gehe ich fest aus". Wenn das gelinge, sollte das auch den Weg für einen Erfolg des EU-Gipfels der Staats- und Regierungschefs einen Tag später ebnen. Dort werde es vor allem um Finanzhilfen für Länder gehen, die zum Teil Millionen von Flüchtlingen in Lagern bei sich aufgenommen hätten - wie Jordanien, Libanon oder die Türkei. "Die zu finanzieren, ist sehr vernünftig", sagte Schulz. Tue man das nicht, löse das einen neuen Flüchtlingsstrom aus.

Status und Schutz von Flüchtlingen in Deutschland


+++07.30 Uhr+++

Wenn Afrikaner in ihrer Verzweiflung über das Mittelmeer fliehen, dann bekommt Europa dennoch nur einen winzigen Bruchteil der Flüchtlingskrise in Afrika zu sehen. Auf keinem anderem Kontinent sind so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Unfreiheit. Südlich der Sahara haben die Krisen in Ländern wie Südsudan, Kongo, Somalia, Nigeria oder der Zentralafrikanischen Republik dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge 15 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Afrikanische Nachbarstaaten gewähren ihnen Schutz.

+++07.00 Uhr+++

Bund will den Ländern beim gemeinsamen Flüchtlingsgipfel am kommenden Donnerstag weitere finanzielle Hilfen zusichern. „Es wird deutlich mehr Geld geben“, kündigte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) am Sonntagabend in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ an. Konkrete Summen nannte er allerdings nicht.


+++06.30 Uhr+++

Der Einzelhandel sieht gute Berufschancen für Flüchtlinge. Der Handel sei „seit Jahrzehnten ein Paradebeispiel für Integration“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montagsausgabe). Schon heute kämen die Inhaber und Beschäftigten zahlreicher Geschäfte aus allen denkbaren Ländern der Welt. „Auch für die jetzigen Flüchtlinge sehen wir gute Beschäftigungsmöglichkeiten im Handel.“ Immerhin gebe es mehr als 30 Berufe - neben dem Verkauf zum Beispiel auch in Lagerhaltung und Logistik oder im E-Commerce. Genth wies darauf hin, dass es wegen des Fachkräftemangels in einigen Regionen heute zum Beispiel schwierig sei, Bäckerei-Fachverkäufer zu finden.

+++06.00 Uhr+++

Polen will Ministerpräsidentin Ewa Kopacz zufolge nur wenige der nach Europa strömenden Flüchtlinge aufnehmen. Es werde nur eine symbolische Zahl sein, ein kleiner Teil, sagte Kopacz am Sonntagabend im staatlichen Fernsehen. "Es werden auf jeden Fall weit weniger als die 80.000 Flüchtlinge aus Tschetschenien, die Polen in den 1990er Jahren aufgenommen hat." Vor dem EU-Sondergipfel am Mittwoch bekräftigte sie zudem, dass ihre Regierung nur Schutzsuchende und keine Wirtschaftsflüchtlinge akzeptieren werde. Anfang des Monats hatte Kopacz erklärt, dass Polen mehr als die angekündigten 2000 Flüchtlinge aufnehmen könnte, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

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