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Forschung Bayerns Universitäten verlieren Stipendiengelder

Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) lässt am liebsten Zahlen sprechen: Um 5,8 Prozent steigt der Etat für Wissenschaft und Forschung im laufenden Jahr, erklärt er nach den gerade abgeschlossenen Haushaltsverhandlungen.

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Doch es sind fast ausschließlich teure Miet- und Baumaßnahmen, die der Freistaat fördert. Sie sind notwendig, weil durch die Einführung des achtjährigen Gymnasiums in diesem Jahr zwei Jahrgänge Abitur machen: die Schüler der 12. und die Schüler der 13. Klassen. Zudem entfällt die Wehrpflicht, sodass mehr Abiturienten an die Universitäten drängen.

Niedersachsen, das zweite Bundesland, das parallel zur Aussetzung der Wehrpflicht vom doppelten Abiturjahrgang getroffen ist, hat es besser gemacht. Dort wurde die Finanzierung über Jahre gestreckt. In Bayern dagegen muss wegen des bürokratischen Doppelaufwands selbst die Elite der Forschung bluten.

Bis 2012 wird die landeseigene Stipendienvergabe an Doktoranden und Postdoktoranden von 8,6 auf 4,6 Millionen Euro gekürzt. Für die Universitäten bedeutet das: Sie müssen die Vergabe von Landesstipendien bis Ende des Jahres einstellen.

Viele Forschungsanliegen stehen damit vor dem Aus, gab es doch keine Ankündigung des Bruchs mit der über Jahre konstanten Förderpraxis. Noch Anfang des Jahres wurden die Stipendien regulär vergeben. So rächt es sich, dass Bayern unbedingt an der Spitze der Reform stehen wollte. Nirgendwo wurde die Gymnasiumreform schneller umgesetzt. Dass es gerade die Elite der Forschung ist, bei der jetzt gespart wird, um für einen Winter zusätzliche Räume anmieten zu können, ist im vermeintlichen Forschungsmusterland von Laptop und Lederhose bitter.

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