Der europäische Vorschlag für UN-Sanktionen gegen Menschenschmuggler scheiterte am Widerstand Russlands und Chinas. Die beiden Staaten akzeptierten lediglich, dass in die Abschlusserklärung ein allgemeiner Hinweis auf die Notwendigkeit des Kampfes gegen Schleuserbanden aufgenommen wird.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) konnte am Rande des Gipfels ein Projekt voranbringen, das ihr sehr wichtig ist: Der erst vor kurzem gestartete Weltbank-Fonds zur Stärkung von Unternehmerinnen in Entwicklungsländern erhielt weitere Geldzusagen. Bisher sei ein Betrag von 325 Millionen Dollar eingesammelt worden, wie Weltbank-Präsident Jim Yong Kim sagte. Das sind umgerechnet 285 Millionen Euro.
Im Kampf gegen akute Hungerkrisen in Afrika machte Trump eine große Finanzzusage. Er kündigte am Samstag 639 Millionen US-Dollar (umgerechnet 572 Millionen Euro) für das Welternährungsprogramm (WFP) und andere Organisationen an, wie das WFP berichtete. Allein 331 Millionen (296 Millionen Euro) davon fließen an die UN-Organisation. „Dies ist ein lebensrettendes Geschenk“, hieß es in einer Mitteilung.
Auch in der zweiten Gipfelnacht hielten die Gewaltexzesse an. Randalierer hinterließen im Szeneviertel Schanze eine Spur der Verwüstung. Ein Laden der Drogerie-Kette Budnikowsky und ein Rewe-Supermarkt wurden geplündert. Die Polizei ging mit einem massiven Aufgebot und schwer bewaffneten Spezialkräften - darunter auch welche aus Österreich - gegen mehrere hundert Randalierer vor.
Mit gepanzerten Fahrzeugen wurden brennende Barrikaden weggeschoben. Wasserwerfer waren im Einsatz. Die Polizei sprühte auch Tränengas. Im Laufe der Nacht beruhigte sich die Lage. Vereinzelt kam es in den frühen Morgenstunden noch zu Flaschenwürfen auf Polizeifahrzeuge.
Nach Angaben der Hamburger Polizei wurden bisher 213 Beamte verletzt (Stand: 10.00 Uhr). In der Nacht zu Samstag seien 43 Menschen festgenommen und 96 in Gewahrsam genommen worden, hieß es. Seit Beginn des Polizeieinsatzes am 22. Juni wurden den Polizeiangaben zufolge bisher insgesamt 143 Menschen fest- und 122 in Gewahrsam genommen. Zur Zahl der verletzten Demonstranten konnten weder Polizei noch Feuerwehr Angaben machen.
Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz zeigte sich besorgt über die Ausschreitungen. „Ich appelliere an die Gewalttäter, mit ihrem Tun aufzuhören und sich zurückzuziehen und die Gewalttaten nicht mehr zu verüben, sondern ein friedliches Miteinander in dieser Stadt weiterhin möglich zu machen“, sagte der SPD-Politiker.