Gauck-Nachfolge Union drängt SPD zu Verzicht auf eigenen Kandidaten

Nach einem Treffen ohne Durchbruch wollen die Parteispitzen am Sonntag eine Entscheidung über die Gauck-Nachfolge erzielen. Laut Medien wollen CDU und CSU, dass die SPD auf eine Steinmeier-Kandidatur verzichtet.

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Medien: Wenn es nach der Union geht, sollte die SPD auf eine Kandidatur von Frank-Walter Steinmeier verzichten. Quelle: dpa

Berlin Bei der Suche nach einem neuen Bundespräsidenten drängen CDU und CSU den Koalitionspartner SPD zu einem Verzicht auf einen eigenen Kandidaten. Bei dem Spitzengespräch zu diesem Thema am Sonntag im Bundeskanzleramt hätten CDU-Chefin Angela Merkel und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer eine entsprechende Aufforderung an SPD-Chef Sigmar Gabriel gerichtet, schreibt die "Bild"-Zeitung. Die SPD solle auf eine Kandidatur von Außenminister Frank-Walter Steinmeier verzichten.

Merkel und Seehofer haben den Angaben zufolge Gabriel gebeten, auf Steinmeiers Kandidatur zu verzichten, bevor neue Namen diskutiert werden. Der SPD-Chef habe dies aber abgelehnt, berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Gabriel hatte Steinmeier unlängst als Kandidat für die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck öffentlich ins Gespräch gebracht und damit die Union unter Druck gesetzt.

Bei dem Spitzentreffen der großen Koalition zur Suche eines Gauck-Nachfolgers am Sonntag wurde kein Durchbruch erzielt. "Es gibt keine Verständigung", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP nach den Beratungen von Merkel, Seehofer und Gabriel aus Teilnehmerkreisen. Am kommenden Sonntag solle aber ein weiteres Treffen stattfinden und dann auch eine Entscheidung - "wie auch immer sie aussehen mag", hieß es aus den Teilnehmerkreisen. Gabriel sagte seinerseits nach dem rund 90-minütigen Gespräch den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland: "Eine Einigung ist weiterhin nicht ausgeschlossen."

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