Geplante Abgasnorm Stephan Weil warnt vor Euro 7: „Aus Strukturwandel würden Strukturbrüche“

Trotz der Kritik an den konkreten Plänen bekennt sich Stephan Weil sowohl zum Ziel des Klimaschutzes als auch zur industriepolitischen Förderung der Batteriezellproduktion. Quelle: dpa

2021 soll über die Euro-7-Norm entschieden werden. Sie würde noch einmal deutlich strengere Schadstoffregeln für die Autoindustrie festlegen. Stephan Weil warnt schon jetzt vor einer überzogenen Abgasregulierung der EU.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) warnt vor einer überzogenen Abgasregulierung der EU: „Der Verbrennungsmotor ist in jedem Fall auf der Zielgeraden. Wenn jetzt mit Norm Euro 7 zusätzliche Milliardeninvestitionen notwendig würden für einen sehr überschaubaren Beitrag zur Luftqualität, drohten aus dem Strukturwandel Strukturbrüche zu werden“, sagte Weil der WirtschaftsWoche.

Über die geplante Euro-7-Norm, die noch einmal deutlich strengere Schadstoffregeln für die Automobilindustrie festlegen würde, soll 2021 entschieden werden; gelten würde sie ab 2025.

Niedersachsen ist Anteilseigener am Volkswagen-Konzern, Weil sitzt qua Amt im Aufsichtsrat des Konzerns. Trotz der Kritik an den konkreten Plänen bekennt er sich sowohl zum Ziel des Klimaschutzes als auch zur industriepolitischen Förderung der Batteriezellproduktion: „Eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen ist der Beitrag der Automobilindustrie zum Klimaschutz. Die Automobilindustrie ist die wichtigste europäische Industrie. Wir haben alle gemeinsam ein Interesse daran, dass sie eine gute Zukunft hat. Unser Ziel muss es sein, dass wir in zehn Jahren zurückblicken und feststellen, dass wir enorme Fortschritte im Klimaschutz gemacht haben und es immer noch eine sehr erfolgreiche europäische Automobilindustrie gibt. Da liegt ein hartes Stück Arbeit vor uns“, sagte Weil der WirtschaftsWoche.


Das interessiert WiWo-Leser heute besonders


Douglas ist kein Einzelfall

So schummels sich Ikea, Karstadt & Co. am Lockdown vorbei


„Doppelt so lang schwätzen, halb so viel verdienen“

Warum VW-Händler keine E-Autos verkaufen wollen


Curevac-Gründer Ingmar Hoerr

„Ich dachte, der KGB hätte mich entführt“


Was heute wichtig ist, lesen Sie hier



„Ein Schlüssel für die Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland und Europa kann die Batteriezellproduktion sein“, sagte der SPD-Regierungschef weiter. „Eine erhöhte Elektrofahrzeugproduktion wird unweigerlich zu einem erhöhten Bedarf an Batterien bei den Herstellern führen. Darum ist es wichtig, eine europäische Batteriezellproduktion zu implementieren.“

Mehr zum Thema: Harte Klimaauflagen der EU bedrohen die deutschen Autobauer und ihre Zulieferer – und gefährden die Transformation zur Elektromobilität.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%