Gerhard Schröder zur SPD-Entscheidung „Weiß nicht, ob es vernünftig war“

Dem Gang in die Opposition steht Altkanzler Gerhard Schröder mit gemischten Gefühlen gegenüber. Der einstige SPD-Chef zweifelt, stellt die Entscheidung aber nicht infrage. Eine mögliche Neuwahl schließt Schröder aus.

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Der Altkanzler hätte sich wohl nicht für den Gang in die Opposition entschieden. Quelle: dpa

Berlin Altkanzler Gerhard Schröder hat Zweifel daran geäußert, ob die SPD den Gang in die Opposition antreten sollte. „Ich weiß nicht, ob es vernünftig war“, sagte der frühere SPD-Chef am Mittwoch auf dem Versicherungstag 2017 in Berlin. „Trotzdem, es ist entschieden worden.“ Nun müssten die politisch Aktiven entscheiden und verantworten, was zu tun sei. Nach Lage der Dinge werde es wohl eine Regierung von Union, FDP und Grünen mit einer tragfähigen Mehrheit geben. „Ich glaube, die werden sich zusammenreißen, und die werden das machen.“ Die Mehrheitsbildung im Bundestag mit sechs Fraktionen sei zwar „verdammt schwierig“. Dies sei aber eine „lösbare Aufgabe“.

Nun sei es wichtig, rasch mit Koalitionsverhandlungen beginnen. Auch Europa brauche ein stabiles Deutschland in seiner Mitte. Schröder hält Neuwahlen nicht für sinnvoll. „Man kann dem Volk in einer Demokratie nicht sagen: 'Leider habt ihr falsch abgestimmt, versucht es doch noch mal.'“

Die SPD will nach der Wahlniederlage keine neue Koalition mit der Union eingehen. Die Sozialdemokraten hatten mit 20,5 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis der Nachkriegszeit eingefahren und wollen sich nun als stärkste Oppositionspartei im Bundestag profilieren.

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