
In den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich die Stimmung zu Beginn des zweiten Halbjahrs deutlich eingetrübt. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel im Juli auf 95,7 Punkte von 97,5 Zählern, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilte.
Das ist der niedrigste Wert seit April 2013. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 97,1 Punkte gerechnet. „Die deutsche Konjunktur befindet sich in schwierigem Fahrwasser“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Führungskräfte beurteilten ihre Geschäftslage schlechter. Auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate und damit bis ins nächste Jahr hinein werden skeptischer gesehen.
Der exportabhängigen Wirtschaft macht neben dem Ende Oktober anstehenden EU-Austritt Großbritanniens auch der von US-Präsident Donald Trump entfachte Handelsstreit zu schaffen. Daher schwindet zusehends die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung. Fachleute schließen auch eine technische Rezession im Frühjahr und Sommer nicht mehr aus - also zwei Quartale in Folge mit schrumpfender Wirtschaftsleistung.
Mehr: Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich bereits im Juni verschlechtert. Lesen Sie hier die Analyse von Donata Riedel.