Gesetz gegen Gaffer Mehrheit wünscht sich schärfere Gangart

Gaffen wird in Deutschland neusten Umfragen zufolge nicht hart genug geahndet. Mehr als die Hälfte der Befragten verlangt bessere Kontrollen und mehr Rechte für Polizei und Rettungskräfte – und hofft auf neue Gesetze.

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Oft verursachen Gaffer an Unfallorten Probleme für die Rettungskräfte - zum Beispiel durch Blockierung einer Rettungsgasse. Quelle: dpa

Baierbrunn Im Umgang mit Gaffern an Unfallorten wünscht sich einer Umfrage zufolge eine Mehrheit in Deutschland eine härtere Gangart. Demnach plädieren fast 63 Prozent der Befragten dafür, dass die Polizei grundsätzlich die Personalien aller unbeteiligten Zuschauer notieren sollte, damit diese später gegebenenfalls wegen unterlassener Hilfeleistung belangt werden können. Gut 92 Prozent verlangen, dass neben Polizei und Feuerwehr auch Notärzte das Recht bekommen sollten, Platzverweise gegen Schaulustige auszusprechen, die die Rettung stören. Die GfK Marktforschung hat im Auftrag des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ mehr als 2000 Menschen über 14 Jahren repräsentativ befragt, die Zahlen wurden am Montag in Baierbrunn bei München veröffentlicht.

Die Kritik am Gaffen ist in Deutschland den Ergebnissen zufolge Konsens. Fast 94 Prozent sind der Meinung, dass jeder, der sich nicht aktiv an den Rettungsarbeiten beteiligt, möglichst schnell die Unfallstelle verlassen sollte. Allerdings glauben knapp 86 Prozent der Befragten auch, dass es bei schweren Unglücken immer Schaulustige geben wird, da Neugierde einfach etwas Menschliches sei. Fast jeder Dritte (31 Prozent) räumt ein, bei Verkehrsunfällen schon mal langsam an der Unfallstelle vorbeizufahren und sich das Geschehen anzuschauen - um zu erfahren, weshalb man im Stau steht. Für etwa 25 Prozent ist es auch völlig in Ordnung, das Unfallgeschehen aus nächster Nähe zu betrachten, solange man die Rettungskräfte nicht behindert.

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