Gesetzliche Krankenversicherung Ärztepräsident fordert Steuerzuschuss für Flüchtlinge

Weil Flüchtlinge zunächst wenig in die gesetzlichen Krankenkassen einzahlen werden, fordert Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery von der Bundesregierung einen Steuerzuschuss.

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Frank Ulrich Montgomery. Quelle: dpa

Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) ist sich zwar sicher, dass die Zuwanderer langfristig eher geringe Kosten verursachen. „Es kommen vor allem junge Menschen zu uns, die viel gesünder als der durchschnittliche Versicherte sind“, sagte Montgomery der WirtschaftsWoche. Er prognostiziert dennoch: „Auf Dauer benötigen wir mehr Krankenhausbetten, mehr Personal und mehr Ärzte.“

Montgomery kritisiert, dass der Staat für Hartz-IV-Empfänger, zu denen anfangs sicher viele Flüchtlinge gehören werden, zu wenig an die gesetzlichen Krankenkassen überweise. „Hier muss man nachbessern, nicht nur weil Flüchtlinge dazukommen.“

Für Asylbewerber gilt: In den ersten 15 Monaten ihres Aufenthaltes dürfen sie nur im Notfall und bei akuten Krankheiten zum Arzt. Diese Behandlung bezahlen die Kommunen. Asylberechtigte, die hierbleiben dürfen, können dann ohne Einschränkung in die gesetzliche Versicherung wechseln.

Bislang zahlt der Bund den Kassen für jeden Langzeitarbeitslosen 90 Euro im Monat. Das ist wenig, ein Durchschnittsversicherter bekommt Leistungen in Höhe von knapp 230 Euro. Für Flüchtlinge liegen die Kosten nach Kassenschätzung bisher pro Kopf bei 180 bis 200 Euro im Monat.

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