Gesetzliche Krankenversicherung Krankenkassen schaffen Rekordrücklage

2017 erzielten die Krankenkassen fast doppelt viel Überschuss wie im Jahr zuvor. Sie sind gerüstet für die kommenden Herausforderungen.

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Krankenkassen: Rekordrücklage und Milliarden-Überschuss geschafft Quelle: dpa

Berlin Die gesetzlichen Krankenkassen konnten dank der guten Konjunktur im vergangenen Jahr einen Überschuss von rund 3,15 Milliarden Euro einfahren und ihre Rücklagen auf einen neuen Rekord steigern. Insgesamt verfügten die 110 Kassen zum Jahresende über Finanzreserven von rund 19,2 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag in Berlin mitteilte.

Der Überschuss war nahezu doppelt so hoch wie im Jahr davor mit 1,62 Milliarden Euro. Die Einnahmen (233,72 Milliarden Euro) sind um 4,3 Prozent gestiegen, während die Ausgaben (230,56 Milliarden Euro) nur um 3,5 Prozent wuchsen. Unter anderem stiegen die Aufwendungen für Arzneimittel um 4,0 Prozent und für ärztliche Behandlungen um 4,9 Prozent.

Der scheidende Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sagte, mit den Rekordreserven stünden die Kassen auf einer guten Grundlage. Alles spreche dafür, dass die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) auch im Jahr 2018 schwarze Zahlen schreibe. Die GKV sei gut gerüstet, um die großen Herausforderungen des Gesundheitswesens anzugehen.

Das Ministerium verwies für das laufende Jahr in einer Mitteilung auf die guten konjunkturellen Rahmenbedingungen. Auch würden sich die Ausgaben wohl moderat entwickeln. Darüber hinaus liege der von den Krankenkassen erhobene Zusatzbeitrag für die Arbeitnehmer höher als zur Deckung der Ausgaben erforderlich. Gröhe hatte den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz aller Kassen für das Jahr 2018 auf ein Prozent festgesetzt, vorher lag er bei 1,1 Prozent. Jede Kasse kann den Beitrag allerdings je nach ihrer Finanzlage individuell festlegen. Nach Angaben des Ministeriums lag der tatsächlich erhobene durchschnittliche Zusatzbeitragssatz zum 1. Januar bei 1,08 Prozent. Das Potenzial für Beitragssenkungen sei damit nicht ausgeschöpft.

Spitzenreiter bei den Überschüssen waren die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) mit einem Plus von rund 1,45 Milliarden Euro und die Ersatzkassen mit den Marktführern TK und Barmer mit 1,1 Milliarden Euro. Der Gesundheitsfonds, in den Beitragseinnahmen und Steuerzuschüsse fließen, verfügte Mitte Januar über liquide Mittel in Höhe von 9,1 Milliarden Euro.

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