Berlin Die Gewerkschaften begrüßen den Vorstoß von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz für ein längeres Arbeitslosengeld. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske der Deutschen Presse-Agentur.
Bsirske lobte, dass der Bezug von Arbeitslosengeld I (ALG I) nach den Vorstellungen der SPD auf bis zu 48 Monate verlängert werden soll. Er begrüßte, dass ein längerer ALG-I-Bezug dann möglich werden soll, wenn die Arbeitslosen im Gegenzug an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen.
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Reiner Hoffmann, sagte dem „Tagesspiegel“ (Montag): „Die SPD korrigiert damit einen Kardinalfehler der Agenda 2010, bei der die Arbeitslosen immer nur gefordert, aber nie ausreichend gefördert wurden.“
Schulz hatte Korrekturen an der Hartz-IV-Reform Agenda 2010 angekündigt. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) arbeitete als Leiterin einer SPD-Arbeitsgruppe dann den Vorschlag einer Verlängerung des ALG I aus, wenn sich die Betroffenen weiterqualifizieren.
Während einer solchen von der Bundesagentur für Arbeit finanzierten Maßnahme soll demnach ein Arbeitslosengeld Q in gleicher Höhe wie das ALG I gezahlt werden. An diesem Montag sollen die Vorschläge im SPD-Parteivorstand diskutiert und anschließend der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt werden.