Berlin Die Bundesregierung will die umstrittenen Lang-Lkw ab kommendem Jahr auf deutschen Straßen generell zulassen. Das bisherige Pilot-Projekt solle in einen Regelbetrieb übergehen, erklärte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.
Bislang lief über mehrere Jahre ein Versuch mit den überlangen Lastwagen, die auf einem ausgewählten Straßensystem – vorwiegend Autobahnen – erlaubt sein sollen. An diesem Testlauf hatten sich zuletzt fast alle Bundesländer beteiligt. Kritisiert wird das Vorhaben vor allem in der Bahn-Branche, die hier einen weiteren Wettbewerbsvorteil des Lkw sehen, der zudem zulasten des Klimaschutzes gehe.
Die 25,25 Meter langen Fahrzeuge sind 6,5 Meter länger als normale Lkw. Sie dürfen aber mit 40 Tonnen beladen nicht schwerer sein als die übrigen Lkw. Ihren Vorteil können sie daher vor allem mit leichten Gütern ausspielen, die viel Platz einnehmen. Zwei der sogenannten „Gigaliner“ können in diesem Fall etwa drei andere Lkw ersetzen.
Die „Allianz pro Schiene“ sprach von einer Katastrophe für den gerade beschlossenen „Klimaschutzplan 2050“ der Regierung. Der Lkw-Transport werde mit staatlicher Unterstützung billig gemacht und die umweltfreundlichen Güterbahnen würden im Wettbewerb ausgebremst. „Der Verkehrswende erweist Herr Dobrindt damit einen Bärendienst“, sagte Geschäftsführer Dirk Flege. Mit den Riesen-Lkw CO2 einsparen zu wollen, sei ein Hirngespinst. „Tausende neuer Lkw-Transporte würden diese Rechnung ins Gegenteil verkehren.“