Glücksspiel "Online-Casinos sind wie Crack"

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Zu geringe Mittel erschweren den Kampf gegen Online-Casinos

Und das funktioniert?
Einige Kreditkartenanbieter sind sehr entgegenkommend. Problematisch ist etwa, dass viele Online-Casinos ihre Rechnungen verschleiern, indem sie etwa „Herrenuhr“ unter die Abrechnung schreiben.

Können die Glücksspielaufsichten der Länder etwas gegen die Online-Casinos ausrichten?
Ich hätte mir von den Glücksspielaufsichten der Länder in vielen Punkten ein schärferes Auftreten gewünscht. Man muss aber auch dazusagen, dass diese Behörden unter mangelndem Personal und schlechter Ausstattung leiden. Sie haben schlicht zu wenig Mittel, um es mit den Online-Casinos aufzunehmen. Dadurch sind die Aufsichten den Unternehmen nicht ausreichend gewachsen.

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Im Zuge des neuen Glücksspielstaatsvertrags soll der Vollzug gestärkt werden. Schleswig-Holstein will diesen nun nicht ratifizieren. Ist das ein Schaden für den Spielerschutz?
Man muss ohnehin erst einmal abwarten, wie konkret der Vollzug gestärkt wird. Geplant sind etwa Zentralisierungen der Aufsichten. Zudem ermöglicht der neue Glücksspielstaatsvertrag endlich zentrale Sperren für Spielsüchtige in Wettbüros. Aber in Spielhallen können sich Spieler auch durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag wieder nicht zentral sperren lassen. Insofern ist diese neue Regelung für den Spielerschutz ohnehin nicht wirklich befriedigend.

Wie können Sie Spielern mit problematischem Verhalten noch helfen?
Vor allem können wir den Leuten die Scham nehmen, die mit Glücksspielsucht einhergeht. Für viele ist es schon wichtig, einmal anonym über dieses Problem reden zu können. Und im Gespräch können wir dann mögliche Wege aufzeigen und etwa an die geeigneten Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder Fachkliniken vermitteln.

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