Güterbahn DB Cargo: Nur jeder zweite Lokführer hat etwas zu tun

Das Jahr 2019 lief für die Bahntochter DB Cargo noch schlechter als erwartet. Quelle: dpa

Die Bahntochter DB Cargo bekommt ihre Probleme nicht in den Griff. Die Bundesregierung befürchtet mittlerweile, dass das auch Folgen für die Stabilität des Gesamtkonzerns haben könnte.

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Für die Bahntochter DB Cargo lief das Jahr 2019 noch schlechter als befürchtet. Ein Minus von fast 300 Millionen wird Ende des Jahres in den Büchern stehen. Das ist auch im Verhältnis zu den vielen anderen negativen Nachrichten bei der Bahn eine ganz besonders schlechte. Denn eigentlich will man den Betrieb der Güterbahn europaweit ausbauen.

Jetzt lässt allerdings auch die Bundesregierung durchblicken, wie kritisch sie die Lage einschätzt. Es sei ein zutreffend, „dass die negative Entwicklung im Geschäftsfeld DB Cargo zunehmend die wirtschaftliche Lage der Deutschen Bahn AG (DB AG) beeinträchtigt“, heißt es in einer Antwort des Verkehrsministeriums auf eine FDP-Anfrage, die der WirtschaftsWoche vorliegt. Aufschluss über die Probleme vor allem bei der Auftragslage gibt darin auch die sogenannte Anwesenheitsproduktivitätsquote: Sie ergibt sich aus dem Verhältnis aus Anwesenheit und produktiver Arbeitszeit und lag bei den Lokführern der DB Cargo in 2017 und 2018 bei gerade einmal 52 Prozent.

„Nur jeder zweite Güterlokführer steuert tatsächlich regelmäßig einen Zug und die Laufleistungen der Lokomotiven sind rückläufig“, kritisiert FDP-Verkehrspolitiker Oliver Luksic. Eine offensive Kundenwerbung suche man ebenso vergebens wie umfangreiche Investitionen in den defizitären Einzelwagenverkehr. „Macht man weiter wie bisher, werden die zusätzliche Steuermilliarden im Schwarzen Loch Deutsche Bahn verschwinden“, so Luksic.

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