Hamburg Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) hat Fehler der Sicherheitsbehörden im Umgang mit Hinweisen auf den späteren Messerattentäter von Barmbek eingeräumt. Die Behörden seien teilweise nicht schnell und nicht gründlich genug mit Hinweisen auf die psychische Instabilität des Täters und seine Hinwendung zum radikalen Islam umgegangen, sagte Grote am Mittwoch in einer Sondersitzung des Innenausschusses der Hamburger Bürgerschaft. Zudem sei kein psychologischer Sachverstand hinzugezogen worden, obgleich es dazu Anlass gegeben habe.
Ein abgelehnter Asylbewerber hatte sich am 28. Juli im Stadtteil Barmbek in einem Supermarkt mit einem Küchenmesser bewaffnet und danach unvermittelt auf Menschen eingestochen. Ein 50-Jähriger starb. Sieben weitere Menschen wurden vom Täter oder bei dessen Verfolgung verletzt. Die Ermittlungen zum Fall leitet die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe.
Nach Ansicht von Grote spricht nicht allzu viel dafür, dass die Tat hätte verhindert werden können. „So einfach ist es nicht“, sagte der Senator. Polizeipräsident Ralf Martin Meyer erklärte, es gebe keine Hinweise, dass der Täter Mitglied in einer terroristischen Vereinigung gewesen sei oder auch nur Kontakt hatte. Er habe sich selbst radikalisiert. Das in seiner Wohnung gefundene IS-Fähnchen sei ein selbst bemaltes Stück Stoff in einer Größe von 15 mal 20 Zentimetern gewesen.