Hauptstadtflughafen BER „Keine Abstriche bei der Sicherheit“

Bis Mitte Mai sollen strittige Brandschutzfragen am Berliner Pannenflughafen BER geklärt werden. Sollte es keine Einigung mit den Behörden geben, könnte sich die Eröffnung abermals verzögern.

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Der neue Berliner Flughafen soll in der zweiten Jahreshälfte 2017 eröffnet werden. Quelle: dpa

Berlin Karsten Mühlenfeld will den Starttermin des Berliner Hauptstadtflughafens BER nicht abermals verschieben müssen und drängt auf Tempo: Innerhalb der nächsten zwei Wochen will der Flughafenchef die Probleme um die Entrauchung an der Schnittstelle zwischen Terminal und Tiefbahnhof lösen. „Wir sind mit der Bahn und dem Eisenbahnbundesamt im Gespräch“, sagte Mühlenfeld dem Handelsblatt. Vor allem sei zu prüfen, „wo die derzeitig skizzierten Szenarien angepasst werden können“.
Konkret geht es um Sicherheitsnachweise für Entrauchungsszenarien bei der Durchfahrt von Zügen unterhalb des Terminals. Nach der Aufsichtsratssitzung am 22. April hatte das Unternehmen selbst von „offenen Nachforderungen“ gesprochen, das Eisenbahnbundesamt dagegen von „keinen oder zusätzlichen Auflagen“. Es seien lediglich „Hinweise für die Nachweisführung, die als solche bekannt gelten durfte“, gegeben worden, hieß es auf Nachfrage.

Mühlenfeld verneint das nicht, spricht aber von „worst-case-Szenarien, bei denen alle Risiken gleichzeitig auftreten“. Darüber wolle man in den nächsten Tagen sprechen. Eines sei aber klar, sagte Mühlenfeld: „Abstriche bei der Sicherheit wird es mit mir nicht geben.“
Sollten sich die Beteiligten nicht einigen, hätte das womöglich abermals Einfluss auf die Eröffnung des Flughafens. Offizielles Ziel ist nach wie vor die zweite Jahreshälfte 2017. Der Druck auf die Bautätigkeit dürfe in dieser Phase nicht nachlassen, hieß es nach der Sitzung der Aufseher. Man erwarte aber auch von den Behörden einen konstruktiven Beitrag.
Die anhaltenden Probleme auf der Baustelle sind möglicherweise auch ein Grund dafür, dass Brüssel noch kein grünes Licht für die nächste Kapitalspritze in Höhe 2,2 Milliarden Euro gemacht hat. Mühlenfeld bestätigte, dass die EU-Kommission weitere Fragen eingereicht habe: „Die werden wir zügig beantworten.“ Der BER-Chef räumte ein, dass das Verfahren länger dauere als erwartet, die Liquidität des Flughafens sei aber gesichert. „Im Sommer wissen wir sicher schon mehr.“

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