Hauptstadtflughafen BER „Wir planen ja keine Mondlandung“

Das erneute Desaster um die Eröffnung des neuen Berliner Flughafens zieht weite Kreise: Jetzt schaltet sich die Bundesregierung ein und fordert endlich Klarheit über einen realistischen Eröffnungstermin.

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Der neue Hauptstadtflughafen wird auch in diesem Jahr nicht eröffnet. Quelle: dpa

Berlin Nach der erneuten Verschiebung der Eröffnung des Hauptstadt-Flughafens BER dringt die Bundesregierung auf einen neuen Termin. Die Flughafengesellschaft müsse sich dazu erklären, wann sie die Eröffnung nun für realistisch erachte, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Montag in Berlin und verwies auf die Sitzung des Aufsichtsrats am 7. Februar.

Regierungssprecher Steffen Seibert äußerte sein Bedauern über die erneute Verschiebung: „Dass dieses keine für Berlin oder Deutschland besonders schöne Situation ist, mit der wir große Werbung für uns machen, ist glaube ich jedem klar.“

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) als Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft sowie und Flughafen-Chef Karsten Mühlenfeld hatten am Wochenende mitgeteilt, dass eine Eröffnung des Airports in diesem Jahr nicht mehr funktionieren könne. Der elektronische Schließmechanismus der Türen im Zusammenhang mit dem Brandschutz sorgte für neue Probleme. Mühlenfeld wies im „Tagesspiegel“ aber Befürchtungen zurück, der Flughafen könne auch 2018 nicht in Betrieb gehen. „Es entbehrt jeder Grundlage, über 2019 oder 2020 zu diskutieren“, sagte er.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) forderte ebenfalls Klarheit. „Wir müssen in diesem Jahr mit dem Bau fertig werden, mit der technischen Fertigstellung, um den Flughafen 2018 eröffnen zu können“, sagte er dem „Tagesspiegel“ und fügte hinzu: „Wir planen ja keine Mondlandung.“ Die Geschäftsführung müsse Aufsichtsrat und Gesellschaftern ein schlüssiges Gesamtkonzept vorlegen und auch Druck auf die Firmen ausüben.

Der BER hat schon eine Reihe von Verschiebungen hinter sich. Im Jahr 2012 waren schon Einladungen zur Eröffnung verschickt worden. Gesellschafter und Eigentümer des Projekts sind die Länder Berlin und Brandenburg (je 37 Prozent) sowie der Bund (26 Prozent).

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