Hightech-Unternehmen Regierung zieht Staatsfonds gegen Übernahmen in Betracht

Die Regierung soll über einen Staatsfonds, der Anteile an deutschen Hightech-Firmen erwerben könnte, nachdenken. Aus der Wirtschat kommt dafür Kritik.

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Auch gegen die Übernahme des westfälischen Maschinenbauers Leifeld wollte die Regierung ein Veto einlegen. Quelle: Leifeld

Berlin Angesichts des wachsenden Interesses ausländischer Investoren an deutschen Hightech-Unternehmen gibt es einem Medienbericht zufolge in der Bundesregierung erste Überlegungen für einen Staatsfonds. Dieser könnte anstelle ausländischer Investoren Anteile an heimischen Unternehmen erwerben, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Mittwochausgabe). Ranghohe Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums würden diese Idee angesichts der großen Kauffreude vor allem von chinesischen Investoren, aber auch mit Blick auf Käufer aus dem arabischen Raum zumindest für überlegenswert halten. Aus dem Ministerium war zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht zu erhalten.

In der Wirtschaft würde ein Staatsfonds kritisch gesehen. „Ein solcher Fonds birgt langfristig die Gefahr, dass er auch für staatlich gelenkte Investitionen eingesetzt wird“, sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, dem Blatt. „Wir entfernen uns damit von unserem Wirtschaftsmodell.“

Die Regierung hatte zuletzt etwa den Kauf eines Anteils von 20 Prozent am Stromnetzbetreiber 50Hertz durch einen Investor aus der Volksrepublik verhindert. Auf ihr Geheiß war das Paket stattdessen von der staatlichen Förderbank KfW übernommen worden, um es später weiterzuveräußern.

Auch gegen die Übernahme des westfälischen Maschinenbauers Leifeld wollte die Regierung ein Veto einlegen, doch zog sich der chinesische Interessent wegen der politischen Bedenken bereits vorher zurück. China wird von Beobachtern unterstellt, seine Industrie gezielt durch Übernahmen in Schlüsselbranchen zu stärken.

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