Ifo-Index Bessere Stimmung in der Wirtschaft

Von Brexit-Ängsten keine Spur: Der Ifo-Geschäftsklimaindex steigt im Mai stärker als erwartet auf 107,7 Punkte. Vor allem in vier Bereichen der deutschen Wirtschaft hat sich die Stimmung verbessert.

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In der Bauwirtschaft ist die Stimmung so gut wie nie zuvor. Quelle: dapd

München Die deutsche Wirtschaft bleibt trotz mauer Weltkonjunktur und Sorgen über einen EU-Abschied Großbritanniens im Aufwind. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Mai überraschend kräftig von 106,7 auf 107,7 Punkte, wie das Münchner Institut am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage unter 7000 Managern mitteilte. Das ist der beste Wert seit Dezember 2015.

Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Mini-Zuwachs auf 106,8 Zähler gerechnet. „Die deutsche Wirtschaft wächst robust“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Führungskräfte beurteilten die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate optimistischer, ebenso ihre derzeitige Lage.
Die Stimmung verbesserte sich in vier wichtigen Bereichen: In der Industrie, in der Baubranche sowie im Groß- und Einzelhandel. „Die Bauwirtschaft erreicht sogar ein Rekordniveau“, sagte Fuest. Lediglich die Dienstleister meldeten einen Rückgang.

Pünktlich zum Mai blüht auch die Stimmung in den Unternehmen auf“, sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. „Von Brexit-Ängsten kann jedenfalls keine Rede sein“, sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. „Das deutsche Unternehmerlager sieht der bevorstehenden Volksabstimmung in Großbritannien gelassen entgegen.“

In rund vier Wochen wird dort über den Verbleib in der Europäischen Union abgestimmt. Ein Abschied würde auch die deutsche Wirtschaft treffen, ist doch Großbritannien nach den USA und Frankreich der drittwichtigste Absatzmarkt für die Exporteure - noch weit vor China.
Die deutsche Wirtschaft war von Januar bis März mit 0,7 Prozent so kräftig gewachsen wie seit zwei Jahren nicht mehr - vor allem wegen höherer Investitionen und Konsumausgaben. „Im zweiten Quartal dürfte sich die Chance erhöht haben, dass es nur zu einer leicht verringerten Wachstumsrate kommt“, sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf zum Ifo-Anstieg. Die Bundesregierung geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr mit 1,7 Prozent genauso schnell wächst wie 2015.

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