Ifo-Umfrage Nur etwa jedes zehnte deutsche Unternehmen hat Flüchtlinge eingestellt

Die deutsche Wirtschaft erfüllt die selbst gesteckten Ziele bei der Integration von Flüchtlingen offenbar nicht. Ein Großteil der Unternehmen hat bislang keine Flüchtlinge eingestellt.

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Ein Syrer bei einem Brückenpraktikum bei Daimler Quelle: dpa

Die deutsche Wirtschaft erfüllt die selbst gesteckten Ziele bei der Integration von Flüchtlingen offenbar nicht. 88 Prozent der Firmen haben bislang keine Asylberechtigten oder andere Flüchtlinge als Praktikanten, Lehrlinge oder Arbeitskräfte aufgenommen, ergibt eine Umfrage des Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo im Auftrag der WirtschaftsWoche. Das Institut befragte knapp 500 Firmen aus Industrie, Bau, Handel und Dienstleistung.

Mehr als die Hälfte der Betriebe, die sich Flüchtlingen öffnen, gewähren zunächst ein Praktikum, 40 Prozent von ihnen stellen Hilfskräfte ein. Ihre Erwartungen an die Neuen sehen Arbeitgeber in der Industrie und auf dem Bau zu einem Drittel nicht erfüllt, besser sind die Erfahrungen im Handel und bei Dienstleistern, die nur zu knapp zehn Prozent enttäuscht, häufiger aber positiv überrascht wurden.

Als Einstellungshindernisse nennen die befragten Unternehmer zu viel Bürokratie und politische Vorgaben. Knapp ein Drittel beurteilt ein Übermaß an Vorschriften als Problem. Am schwierigsten sei aber, dass viele Flüchtlinge kaum Deutsch könnten (76 Prozent) und eher schlecht ausgebildet seien (49 Prozent). Geflüchtete seien „bestenfalls die Fachkräfte von übermorgen“, sagt der Chef des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger. Ihre Qualifikationen bezeichnet er als „eher ernüchternd“.

Was Flüchtlinge dürfen

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