Illegale Finanzen Geldwäsche-Verdachtsfälle nehmen deutlich zu

Im letzten Jahr gingen bei der Anti-Geldwäsche-Einheit des Bundes deutlich mehr Verdachtsmeldungen ein. Unternehmen und Behörden sind stärker sensibilisiert.

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Die Financial Intelligente Unit (FIU) hat das Meldeverfahren für Geldwäsche vereinfacht. Quelle: dpa

Köln Die Zahl der Verdachtsfälle auf Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in Deutschland ist stark gestiegen. Bei der Anti-Geldwäsche-Einheit des Bundes gingen 2018 fast ein Drittel mehr Meldungen ein als im Jahr zuvor – insgesamt 77.252, wie die Financial Intelligence Unit (FIU) am Dienstag in Köln mitteilte. In 58 Prozent der Fälle leitete sie die Meldungen nach Prüfung als begründet an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden weiter.

FIU-Leiter Christof Schulte führte den Anstieg vor allem auf eine höhere Sensibilisierung von Unternehmen und Behörden zurück, die dubiose Fälle melden sollen. Außerdem sei das Meldeverfahren vereinfacht worden. Es gebe in Deutschland ein Bewusstsein für die Notwendigkeit, „Kriminalität dort zu bekämpfen, wo es den Kriminellen besonders weh gut – nämlich beim Geld“, sagte Schulte bei der Vorstellung des Jahresberichts. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ über die Zahlen berichtet.

Bisher stammen mit einem Anteil von 98 Prozent fast alle Verdachtsmeldungen von Banken oder anderen Finanzdienstleistern. Künftig soll auch der Immobiliensektor stärker sensibilisiert worden.

Die FIU mit Sitz in Köln ist die Anti-Geldwäsche-Einheit des Bundes. Sie gehört zum Zoll und untersteht damit dem Bundesfinanzministerium.

Mehr: Der oberste Geldwäschejäger Deutschlands spricht über Kunst und Kriminalität.

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