Insolvenzzahlen Studie: Zahl der Firmenpleiten fällt auf Rekordtief

639 Personen- und Kapitalgesellschaften wurden laut Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) als insolvent gemeldet. Quelle: dpa

Eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle lässt trotz Coronakrise hoffen. Die Zahl der Firmenpleiten ist im Juli so niedrig wie noch nie.

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Trotz Coronakrise ist die Zahl der Firmenpleiten einer Studie zufolge im Juli auf einen historischen Tiefstand gefallen. 639 Personen- und Kapitalgesellschaften wurden als insolvent gemeldet, wie das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Donnerstag zu seiner Untersuchung mitteilte.

Das seien zehn Prozent weniger als im Vormonat und gut 25 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Frühindikatoren ließen auch im August keinen spürbaren Anstieg der Insolvenzzahlen erwarten. Die Daten basieren unter anderem auf Insolvenzbekanntmachungen der Registergerichte und Unternehmensbilanzen.

„Die anhaltend niedrigen Insolvenzzahlen spiegeln auch den lange erhofften wirtschaftlichen Aufschwung wider“, sagte Steffen Müller, der die Abteilung Strukturwandel und Produktivität und die dort angesiedelte Insolvenzforschung an dem Institut leitet. Nach dem Ende vieler Corona-Auflagen laufen die Geschäfte etwa im Hotel- und Gastgewerbe wieder besser, was der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal zu einem Wachstum von 1,5 Prozent verholfen hat.

Auch staatliche Hilfsprogramme sowie die Zurückhaltung mancher Gläubiger spiele nach wie vor eine große Rolle, sagte Müller. Hinzu kommt noch, dass die meisten Unternehmen kerngesund in die Pandemie gegangen sind und nach wie vor ein funktionierendes Geschäftsmodell haben.

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Im historischen Vergleich seien diese Zahlen dennoch extrem niedrig. So meldeten vor knapp 20 Jahren im Mittel noch 2000 Personen- und Kapitalgesellschaften pro Monat Insolvenz an. Vor fünf Jahren waren es demnach immer noch mehr als 1000.

Mehr zum Thema: Die Restaurantkette Maredo hatte kurz nach dem ersten Lockdown Insolvenz anmelden müssen. Ein Gastronomieunternehmer will das Unternehmen nun wiederbeleben – mit mehr vegetarischen Gerichten und klassischen Steaks. Auch der Verkauf von Grills und Gewürzen ist geplant.

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