IW-Bildungsstudie Leistungen deutscher Schüler erstmals schlechter als in Vorjahren

Deutsche Viertklässler schneiden in Deutsch und Mathematik laut einer Studie schlechter ab als zuvor. Bremen ist das Bildungsschlusslicht.

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Deutschland hinkt laut einer Studie im internationalen Vergleich bei der Computernutzung an Schulen und bei den IT-Kompetenzen der Schüler hinterher. Quelle: dpa

Berlin Die Leistungen deutscher Schüler haben sich nach einer Studie der wirtschaftsnahen Organisation INSM erstmals nahezu bundesweit verschlechtert. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Ergebnisse einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Bereich der Schulqualität, Integration und Bekämpfung der Bildungsarmut schlechter ausgefallen, teilte die Initiative neue soziale Marktwirtschaft (INSM) am Mittwoch mit.

Beispielsweise würden Viertklässler in den Kernfächern Deutsch und Mathematik schlechter abschneiden als in den Vorjahren. Die Schulabbrecherquote sei aufgrund der Flüchtlinge unter den Schülern wieder angestiegen.

Im aktuellen Bildungsmonitor wurde erstmals vertieft der Bereich Digitalisierung untersucht. Hier machen die Experten ebenfalls Nachholbedarf aus. Deutschland hinke im internationalen Vergleich bei der Computernutzung an Schulen und bei den IT-Kompetenzen der Schüler hinterher.

„Der erstmals im Bildungsmonitor beobachtete Rückschritt bereitet Sorge“, erklärte INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr. „Wir brauchen einen neuen Bildungsaufbruch und dabei mehr Qualität für bessere Teilhabechancen.“

Pellengahr forderte unter anderem eine bessere Ausstattung der Schulen, mehr Lehrerfortbildungen sowie mehr Austausch über innovative digitale Lehr- und Lernkonzepte. Zudem müssten die digitalen Kompetenzen von Schülern und Lehrern regelmäßig überprüft werden.

Starke Unterschiede werden in der Studie auch zwischen den Bundesländern ausgemacht. Demnach hat Sachsen gefolgt von Thüringen und Bayern die leistungsfähigsten Bildungssysteme. Verbessern konnte sich in dem Länder-Ranking Berlin, das erstmals seit zehn Jahren nicht mehr Schlusslicht ist und nun Platz 13 unter den 16 Bundesländern einnimmt. Die rote Laterne hat nun Bremen, das zweitschlechtestes Ergebnis erzielte NRW.

Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie finanziert. Ihre Erkenntnisse stützt die Organisation, die sich als branchen- und parteiübergreifend versteht, auf das IW.

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