IWH-Prognose Wirtschaft im Osten wächst schneller als bundesweit

Das Haller Institut für Wirtschaftsforschung rechnet für das laufende Jahr mit einem Gesamtwachstum von 0,5 Prozent. Treiber ist dabei Ostdeutschland.

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Ostdeutsche Metaller arbeiten drei Wochenstunden mehr als ihre Kollegen im Westen. Quelle: dpa

Die Abkühlung der Weltwirtschaft trifft die Konjunktur in Ostdeutschland nach Einschätzung von Konjunkturexperten nicht so hart, wie im restlichen Bundesgebiet.

In ihrer am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturprognose rechnen die Wissenschaftler des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) für das laufende Jahr in den neuen Bundesländern und Berlin mit einem Wachstum von 1,0 Prozent. Für die gesamte deutsche Wirtschaft erwartet das IWH hingegen nur einen Produktionszuwachs von 0,5 Prozent.

Im kommenden Jahr wächst die Ostwirtschaft demnach um 1,3 Prozent und bundesweit um 1,1 Prozent. 2021 rechnet das IWH im Osten wie auch im gesamten Bundesgebiet mit einem Wachstum von 1,6 Prozent. Ostdeutschland sei weniger stark von der Schwäche der Weltkonjunktur betroffen, begründete IWH-Wissenschaftler Oliver Holtemöller die besseren Daten.

So seien Konsumgüter, die in der ostdeutschen Produktion eine größere Rolle spielten als in der westdeutschen, vom globalen Nachfrageeinbruch weniger betroffen als Investitionsgüter. Durch die schrittweise Angleichung der Renten in Ost und West steige das verfügbare Einkommen im Osten außerdem schneller als in den übrigen Bundesländern. Auch das treibe die Nachfrage nach Konsumgütern, heißt es in dem Bericht. In Berlin sei das Wirtschaftswachstum außerdem besonders stark.

Sie deutsche Wirtschaft insgesamt sehen die IWH-Forscher hingegen weiterhin im Abschwung. Gründe dafür seien unter anderem der Handelsstreit zwischen den USA und China, der Brexit und die Probleme der deutschen Autoindustrie.

Im Herbst dieses Jahres hätten sich aber Anzeichen für eine Entspannung ergeben, sodass mit einer leichten Entspannung im übernächsten Jahr zu rechnen sei. „Alles in allem ist mit einer langsamen Belebung der deutschen Wirtschaft im Lauf des Jahres 2020 zu rechnen“, so Holtemöller.

Mehr: Die Industrieflaute hält bis ins Jahr 2020 an. In einer Rezession steckt Deutschland aber nicht, sagen die Konjunkturforscher des IfW.

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