Berlin CDU-Chefin Angela Merkel hat CSU, FDP und Grüne unmittelbar vor der Fortsetzung der am frühen Morgen unterbrochenen Sondierungen für ein Jamaika-Bündnis zur Einigung aufgerufen. Die Gespräche seien sehr kompliziert, weil es um sehr unterschiedliche Parteien gehe, sagte Merkel am Freitag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in einer Telefonkonferenz des Bundesvorstands ihrer Partei in Berlin. Die CDU müsse alles versuchen, um eine Jamaika-Regierung zustande zu bekommen. „Es gehört der Wille aller dazu. Von der CDU-Seite ist der Wille da.“
Nach diesen Informationen meldeten sich mehrere CDU-Spitzenpolitiker zu Wort, die in der Nacht an den Verhandlungen teilgenommen hatten, darunter Unionsfraktionschef Volker Kauder, der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und dessen saarländische Amtskollegin Annegret Kramp-Karrenbauer. Sie hätten betont, man sei in den knapp 15-stündigen Beratungen in vielen Bereichen ein gutes Stück vorangekommen.
Es müsse auch deshalb weiter versucht werden, eine Einigung zu finden, weil die CDU sich auch inhaltlich gut in den bisherigen Ergebnissen wiederfinden könne, hätten Kauder, Bouffier und Kramp-Karrenbauer betont. Dabei wurden dem Vernehmen nach die Bereiche innere Sicherheit und Familie genannt. Die CDU müsse sich ihrer besonderen staatspolitischen Verantwortung bewusst sein. Dafür müsse man auch Kompromisse machen.