
Berlin Der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte, hat der SPD in einem ungewöhnlich scharfen Angriff Versagen bei der Entwicklung Ostdeutschlands vorgeworfen. „Die SPD hat den falschen Ansatz“, sagte der Christdemokrat der „Thüringer Allgemeinen“. „Es hilft nicht, nur herumzujammern, dass die Ostdeutschen zu kurz gekommen sind und deshalb mehr Geld verteilt werden muss“, erklärte der aus Thüringen stammende Staatssekretär.
„Die Larmoyanz, welche die SPD vor sich herträgt, bestätigt nur das falsche Image des Jammerossis und schadet uns als attraktiver Standort im Wettbewerb der Regionen.“ Die Sozialdemokraten verstehen nach Hirtes Darstellung die Menschen in Ostdeutschland nicht.
„Das Problem der SPD im Osten ist: Sie kann nur wenig mit den Themen ländlicher Raum und Landwirtschaft anfangen.“ Einer in ihren Spitzen weitgehend akademisierten Partei mit Sozialwissenschaftlern und Gewerkschaftern sei die Lebenswirklichkeit der dort lebenden Menschen fremd.
„Mit diesem Frontalangriff auf das Rentenkonzept von Hubertus Heil und die Vorhaben der Ost-SPD stellt Hirte die Zusammenarbeit mit der SPD prinzipiell infrage“, erklärte der Thüringer Wirtschaftsminister. Statt gemeinsam etwas für Rentner in Ostdeutschland zu tun und die Lohn- und Renten-Maurer zwischen Ost und West einzureißen, vergifte Hirte das politische Klima. Damit disqualifiziere er sich als Anwalt für Ostdeutschland.