Josef Hecken Ein Workaholic und Raucher mit dem Zeug zum Gesundheitsminister

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In Berlin träfe Hecken auf ein Ministerium, das elf Jahre von Ulla Schmidt (SPD) und ihrer grünen Vorgängerin Andrea Fischer regiert wurde. Zwar hat er bereits ein paar Unions-U-Boote geortet, die sich zum Auftauchen bereit machen. Und einige CDU-Beamte arbeiteten loyal der roten Ministerin zu. Doch dürfte die Zahl der Schwarzen „etwa bei zehn“ liegen, schätzt ein Kenner des Hauses.

Als Erstes müsste Hecken Schmidts „Küchenkabinett“ entlassen – jene Kampftruppe, die mit ideologischem Eifer den Kurs gegen die vermeintliche Ignoranz von Verbänden und Medien verteidigte: Abteilungsleiter Franz Knieps und seinen Kollegen Ulrich Tilly, der Journalisten nicht selten persönlich beschimpfte. Auf dem Weg in den Ruhestand ist Pressesprecher Klaus Vater, der die Bundespressekonferenz gern mit einer windigen „Richtigstellung“ begann, wenn ein Blatt wieder einmal „Mist“ geschrieben, also Kritik geübt hatte.

Ideologischer Eiferer

Im Hause selbst ging es autoritär zu: Als die Krankenhausgesellschaft Schmidts Finanzspritze von 3,5 Milliarden Euro als Mogelpackung bezeichnete, verbot die Ministerin sämtlichen Mitarbeitern, den KHG-Frühlingsempfang im Berliner Hotel Hyatt zu besuchen.

Im Gegensatz zu Schmidt gilt Hecken nicht als ideologischer Eiferer. Das allerdings könnte gegen ihn sprechen: Ohne die nötige innere Getriebenheit hält man es im Haifischbecken Gesundheitswesen womöglich nicht lange aus.

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