K-Frage CDU-Bundesvorstand stimmt für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten der Union

Nach einer langen Sitzung hat die CDU-Spitze sich entschieden: Der Bundesvorstand spricht sich mit deutlicher Mehrheit für Parteichef Laschet aus.

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Der CDU-Bundesvorstand hat sich mehrheitlich für Laschet als Kanzlerkandidaten ausgesprochen. Quelle: dpa

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet soll nach dem Willen des Bundesvorstandes seiner Partei Kanzlerkandidat der Union werden. Das hat das Führungsgremium in der Nacht zum Dienstag in einer digitalen Sondersitzung entschieden. In einer Abstimmung entschieden sich in der Nacht zum Dienstag 31 Vorstandsmitglieder für den CDU-Vorsitzenden und neun für seinen Kontrahenten, CSU-Chef Markus Söder. Es gab sechs Enthaltungen, wie ein Parteisprecher nach mehr als sechsstündigen Beratungen des CDU-Führungsgremiums in Berlin mitteilte. Laschet bekommt damit 77,5 Prozent der Stimmen, Söder nur 22,5 Prozent.

Damit ist der tagelange nervenaufreibende Machtkampf um den Spitzenposten für die Bundestagswahl im September voraussichtlich entschieden, weil die CSU diese Frage zuvor in die Hand der CDU gelegt hatte. Dies entscheide die CDU jetzt „souverän“, sagte der CSU-Vorsitzende Markus Söder in München. „Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung.“

Der bayerische Ministerpräsident hatte zuvor gesagt, dass er bei einer Entscheidung der CDU für Laschet keinen „Groll“ hegen werde. „Egal, wie entschieden wird: Da bleibt jedenfalls bei mir und uns nichts hängen. Wir müssen – egal, wie es ausgeht – versöhnen, zusammenführen, zu einer gemeinsamen, großen, schlagkräftigen Einheit in diesem Wahlkampf werden.“

In der Sondersitzung des CDU-Bundesvorstands am Abend prallten Unterstützer von Laschet und von Söder aufeinander – mit offenem Ausgang. Laschet bekräftigte zum Auftakt des Online-Sondertreffens seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur. „Es geht um die besten Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen. Und ich bin bereit, für uns die Kandidatur zu übernehmen“, sagte er nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Wir sind heute in der Verantwortung, ein Zeichen zu setzen, wo der Wahlkampf hingeht.“

Die Union steht nicht nur wegen der internen Folgen des Streits fünf Monate vor der Bundestagswahl maximal unter Druck. Hinzu kommt, dass die Grünen – nach aktuellen Umfragen stärkste Kraft hinter der Union – Parteichefin Annalena Baerbock als ihre Kanzlerkandidatin präsentierten. Dass für die SPD Olaf Scholz antritt, steht seit längerem fest. Einzig die Union, die mit Angela Merkel seit fast 16 Jahren die Kanzlerin stellt, hat diese Personalie wegen des internen Streits noch nicht entschieden.

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