Kampf um Spitze FDP-Spitzenpolitiker wollen Rösler stürzen

Die FDP steht einem Medienbericht zufolge vor dem Königsmord. Das Umfeld des FDP-Vorsitzenden will Philipp Röslers will von einem Rücktritt aber nichts wissen.

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FDP-Chef Philipp Rösler. Nach „Spiegel“-Informationen planen führende FDP-Politiker Röslers Rücktritt. Quelle: dpa

Berlin Putschgerüchte gegen Parteichef Philipp Rösler haben die FDP in Aufregung versetzt. Nach Informationen des „Spiegels“ sollen führende FDP-Politiker bereits ein konkretes Szenario entworfen haben, um Rösler noch in diesem Jahr abzulösen. Rösler habe nicht das Format, die Liberalen in die Bundestagswahl 2013 zu führen, sagte ein Mitglied der Parteispitze dem Magazin.

Wie der Deutschen Presse-Agentur dpa in Rösler direktem Umfeld gesagt wurde, lässt sich der 39-jährige Vizekanzler dadurch nicht beunruhigen. „Rösler denkt absolut nicht an Rückzug.“ Er werde als Bundesvorsitzender, Vizekanzler und Wirtschaftsminister in der schwarz-gelben Koalition unverändert für solide Sacharbeit und „klare Kante im Regierungshandeln“ stehen.

Der „Spiegel“ berichtete, nach dem Willen von Ministern, Landesvorsitzenden und Präsidiumsmitgliedern solle Fraktionschef Rainer Brüderle den Parteivorsitz übernehmen. Die Führer des Aufstands gegen Rösler kämen aus der Südschiene der FDP, zu der Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zählen.

So könnte auf einer Klausurtagung der Fraktion im Herbst der Druck auf Rösler so erhöht werden, dass dieser aufgeben müsse. „Es ist keine einfache Operation, aber eine notwendige“, sagte ein Mitglied der Fraktionsführung dem Magazin. „Bei der nächsten Bundestagswahl geht es um die Existenz der FDP.“ Brüderle hat jedoch immer wieder betont, dass er für einen Sturz Röslers nicht zu haben sei.

Mehrere Mitglieder der engen Parteiführung sagten am Wochenende der dpa, es sei kontraproduktiv, die FDP jetzt erneut in eine Personaldebatte zu stürzen. Ziehe die Partei an diesem Sonntag in Schleswig-Holstein und am 13. Mai in Nordrhein-Westfalen mit guten Ergebnisse in die Landtage ein, werde dies auch Rösler und die Bundespartei stabilisieren.

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, in der Partei werde für möglich gehalten, dass der Kieler FDP-Spitzenmann Wolfgang Kubicki die Rolle des Königsmörders übernehmen könnte. Kubicki solle Rösler zum Rücktritt bewegen. Dazu hieß es in Parteikreisen: „Kubicki spielt gern mit dem Feuer, hat aber nie Feuer gelegt.“ Dies würde die Erfolgschancen von Christian Lindner in NRW gefährden.

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