"Wir sollten gerade für tarifgebundene Betriebe eine gute Lösung finden, die nicht zu diesen befürchteten stärkeren Belastungen führt", sagte Merkel der WirtschaftsWoche. „Ich bin schon beunruhigt: Die Tarifbindung haben wir einmal als einen Kernbereich sozialer Marktwirtschaft gesehen. Heute liegt die Tarifbindung, bezogen auf die Beschäftigten insgesamt, noch bei über 50 Prozent, in den neuen Bundesländern aber darunter. Und wenn das Zusammenwirken von Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht mehr funktioniert, dann wird der Staat in die Pflicht genommen.“
Merkel sagte weiter: „Die Regelung sollte mit Augenmaß erfolgen. Dass es in mehr als 65 Jahren Bundesrepublik nicht gelungen ist, in die Dax-30-Unternehmen auf freiwilliger Basis mal ein paar Aufsichtsrätinnen reinzubekommen, ist doch ein Armutszeugnis. Ich war lange gegen eine Quote. Aber irgendwann hat man so viele leere Versprechen gehört, dass klar ist: So geht es nicht.“
Das Interview mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller erscheint in der Jubiläumsausgabe zum 90. Geburtstag der WirtschaftsWoche am Montag, 26. September
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