Kein "deutscher Scheck" Die Eine-Billion-Euro-Frage beim EU-Gipfel

Beim EU-Haushaltsgipfel in Brüssel soll dem monatelangen Budgetstreit ein Ende gesetzt werden. Doch das dürfte noch weit in der Zukunft liegen. Einen "deutschen Scheck“ schließen deutsche Regierungsvertreter aus.

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Die 27 EU-Regierungen starten heute einen neuen Anlauf, um sich über die künftige Finanzierung der EU bis 2020 zu einigen. In Brüssel soll dabei bis Freitag versucht werden, einen Ausgleich etwa zwischen den Interessen der großen Beitragszahler und den ärmeren EU-Ländern zu erzielen.

Dabei muss nicht nur über die Gesamthöhe des künftigen EU-Finanzrahmen von knapp einer Billion Euro entschieden werden, sondern auch über die Verwendung des Geldes.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beriet am Abend in Paris mit Frankreichs Präsident François Hollande über Möglichkeiten für eine Einigung. „Die deutschen Zahlungen werden sich erhöhen, das wissen wir“, sagte ein deutsche Regierungsvertreter. „Aber die Lösung besteht nicht in einem deutschen Scheck, sondern die Lösung besteht in der Kompromissfähigkeit aller.“ Deutschland wolle die Ausgaben begrenzen und die Lasten gerecht zwischen den reichen Ländern verteilen.

Über die sogenannte Finanzielle Vorausschau für die Jahre 2014 bis 2020 wird seit Monaten gestritten. Die EU-Kommission fordert ein Budget in Höhe von gut einer Billion Euro und wird dabei vom Europaparlament unterstützt. Ein erster Versuch, den Streit beizulegen, scheiterte im November.

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hatte zuletzt zusätzliche Kürzungen von rund 80 Milliarden Euro vorgeschlagen. Dies ging vor allem Deutschland und Großbritannien nicht weit genug. Van Rompuy will am Donnerstag einen neuen Kompromissvorschlag machen.

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