„Kleiner Höcke“ AfD will umstrittenen Richter Jens Maier doch ausschließen

Der umstrittene Dresdner Richter und AfD-Bundestagskandidat Jens Maier soll trotz des Widerstands aus Teilen der Basis aus der Partei ausgeschlossen werden. Ihm wird parteischädigendes Verhalten vorgeworfen.

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Der Richter am Landgericht Dresden und Bundestagskandidat der AfD bezeichnet sich selbst gerne als „kleiner Höcke“. Quelle: dpa

Dresden Die sächsische AfD will den umstrittenen Dresdner Richter und Bundestagskandidaten Jens Maier gegen den Widerstand von Teilen der Basis nun doch aus der Partei ausschließen. Ein entsprechender Bericht von „Spiegel online“ wurde am Donnerstag auf Nachfrage im Landesvorstand in Dresden bestätigt. Demnach haben AfD-Bundes- und Landeschefin Frauke Petry und Generalsekretär Uwe Wurlitzer beim Bundesschiedsgericht einen Antrag auf ein Ausschlussverfahren wegen parteischädigenden Verhaltens gegen Maier gestellt.

Hintergrund sind wiederholte Äußerungen Maiers, der sich auch gerne selbst als „kleiner Höcke“ bezeichnet. Im Januar hatte er als Vorredner des Thüringer AfD-Rechtsaußen Björn Höcke bei dessen heftig kritisierter Dresdner Rede das Ende des deutschen „Schuldkults“ gefordert und von der „Herstellung von Mischvölkern“ gesprochen. Der Landesvorstand beschloss danach, ein Ausschlussverfahren zu beantragen, stellte dies aber später zurück. Ein Landesparteitag hatte sich dagegen ausgesprochen und Maier auf Platz zwei der Landesliste zur Bundestagswahl gewählt, hinter Spitzenkandidatin Petry.

Im vergangenen Monat hatte Maier erneut für einen Eklat gesorgt. Bei einer Veranstaltung des rechten „Compact“-Magazins soll er Verständnis für den 77-fachen Massenmord des norwegischen Rechtsterroristen und Islamhassers Anders Breivik geäußert haben. Laut „Spiegel Online“ hat er dies aber bestritten.

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