
Der Bundesrat dringt beim Ausbau der Wind- und Solarenergie auf mehr Tempo. Die Länderkammer forderte die Bundesregierung am Freitag auf, ihre Pläne für die sogenannte EEG-Novelle zu überarbeiten.
„Aus Sicht des Bundesrates reichen die Ausbaupfade nicht aus, um das Ziel eines Anteils von 65 Prozent Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch tatsächlich zu erreichen, weil der zugrunde gelegte Bruttostromverbrauch zu niedrig angesetzt ist.“ Deswegen müssten die Pfade angepasst werden, damit das Ziel bis 2030 sicher erreicht werden könne.
Umstritten sind die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auch in seiner eigenen Partei. Einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ zufolge kritisieren zehn von 17 Mitgliedern der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Wirtschaftsausschuss die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).
Sie müsse „an vielen Stellen verbessert und erweitert werden“, hieß es in einem Papier der Abgeordneten. Sie plädieren unter anderem dafür, private Solaranlagen auf Dächern auch dann noch zu begünstigen, wenn sie bereits abbezahlt sind. Außerdem sollen Anlagen zur Umwandlung anderer Energie in Wasserstoff vollständig von EEG-Umlagen befreit werden.
Im September hatte das Kabinett die EEG-Novelle gebilligt. Sie soll sicherstellen, dass bis 2030 mindestens 65 Prozent des Stromverbrauchs durch Erneuerbare Energien gedeckt werden. Dies soll jetzt schärfer als zuletzt vorgesehen kontrolliert werden: So schreibt das Gesetz jährliche Strommengen jeweils für Solar, Biomasse sowie Wind an Land und auf See fest.
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