
Berlin Der neue AfD-Bundesvorstand ist zu seiner ersten Sitzung zusammengekommen. Abseits der ursprünglichen Tagesordnung wollte die Parteispitze am Freitag in einem Berliner Hotel dem Vernehmen nach auch über Querelen im niedersächsischen Landesverband sprechen. Dort war zuletzt ein Streit zwischen Anhängern und Gegnern des Landeschefs Paul Hampel eskaliert.
Für Unruhe sorgte in der AfD am Freitag zudem ein Vorstoß des Abgeordneten Markus Frohnmaier. Wie der „Focus“ berichtete, hat Frohnmaier einen Antrag formuliert, in dem die AfD-Bundestagsfraktion die Bundesregierung auffordert, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die Botschaft aus Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Aus Parteikreisen hieß es, der Antrag sei nur ein Vorschlag Frohnmaiers. Die Fraktion habe darüber noch nicht entschieden.
Die AfD hatte Anfang Dezember einen neuen Vorstand gewählt. Vorsitzende sind Jörg Meuthen und Alexander Gauland. Neu dabei sind unter anderem Andreas Kalbitz und Frank Pasemann, die dem rechtsnationalen Flügel angehören sowie Guido Reil aus Nordrhein-Westfalen. Um ein Haar wäre auf dem Parteitag die Überraschungskandidatin Doris von Sayn-Wittgenstein zur zweiten Vorsitzenden neben Meuthen gewählt worden. Sie hatte in ihrer Vorstellungsrede gesagt: „Die Deutschen sind in ihrer Geschichte immer stark gewesen, wenn sie einig waren.“
Dem 14-köpfigen Gremium gehören zwei Frauen an: Alice Weidel und Beatrix von Storch waren zu Beisitzerinnen gewählt worden. Der Vorstand erschien am Morgen zur Sitzung fast vollständig. Nur Weidel wurde etwas später erwartet.