
Bundespräsident Joachim Gauck hat die Vorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien für die kommenden Tage zu Vier-Augen-Gesprächen ins Schloss Bellevue eingeladen. Dies berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Montag unter Berufung auf das Präsidialamt. Angesichts der zu erwartenden Schwierigkeiten bei der Koalitionsbildung ist dem Bericht nach zu erwarten, dass Gauck erfahren wolle, wie die Parteivorsitzenden die Lage einschätzten und wie sie einen politischen Stillstand zu verhindern gedachten.
Es sei ein normaler Vorgang, dass sich der Bundespräsident darüber informiere, „was die Parteien vor haben“. Die Gespräche zwischen SPD und CDU sollen ab Freitag fortgeführt werden.
Die Union war aus der Bundestagswahl als stärkste Kraft hervorgegangen. Ihr bisheriger Koalitionspartner, die FDP, scheiterte jedoch an der Fünf-Prozent-Hürde. Bei der Suche nach einem neuen Regierungsbündnis zeichnen sich Schwierigkeiten ab, auch wenn die SPD inzwischen den Weg für Sondierungsgespräche mit der Union freimachte und die Grünen ihre Festlegung auf die SPD als einzigen Koalitionspartner aufgaben.