Kohleausstieg Arbeitgeberpräsident bringt Kohlestrom über 2038 hinaus ins Gespräch

Rainer Dulger spricht sich dafür aus, weiter auf Kohle zu setzen, falls die Ausstiegsziele zu ehrgeizig seien. Die Bundesregierung müsse zügig ein Energiekonzept vorlegen.

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Dulger erwägt noch später als 2038 aus der Kohle auszusteigen. Quelle: dpa

Die künftige Bundesregierung muss nach Ansicht der Arbeitgeber schnell ein Energiekonzept vorlegen, das Versorgungssicherheit und wettbewerbsfähige Preise sicherstellt. „Sonst wird sie beim Kohleausstieg an einer Verlängerung der Fristen kaum vorbeikommen“, sagte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag).

Er verwies auf den geplanten Ausstieg aus der Kohlekraft bis spätestens 2038. „Dazu stehen wir. Wenn sich aber herausstellt, dass wir die Ausstiegsziele zu ehrgeizig gefasst haben und alternative Energien erst später sicher liefern können, dann sollten wir offen und ehrlich über andere Alternativen diskutieren.“

Dulger kritisierte, Deutschland habe als stärkste Industrienation Europas eine Energiewende beschlossen, die nicht konsequent zu Ende gedacht sei. Man sei erst aus der Atomkraft ausgestiegen und jetzt aus der Kohle. „Wenn wir es umgekehrt gemacht hätten, dann hätten wir im nächsten Winter vielleicht ein Problem weniger.“ Die Unternehmen und ihre Beschäftigten seien auf bezahlbare Energie angewiesen. „Was im Augenblick passiert, ist besorgniserregend“, sagte Dulger.

Hintergrund der Diskussion ist ein deutlicher Anstieg etwa der Gaspreise. Zugleich ist noch unklar, wie Deutschland seine Klimaziele erfüllen kann. SPD, Grüne und FDP hatten sich in ihren Koalitionssondierungen geeinigt, schneller aus der Kohleverstromung auszusteigen. „Idealerweise gelingt das schon bis 2030“, heißt es in einem gemeinsamen Papier der Parteien, die die nächste Bundesregierung stellen wollen.

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