
Es lohnt aber, genauer hinzuschauen. Rechnet man nämlich die Saisoneinflüsse heraus, ist die Zahl der Arbeitslosen sogar leicht gestiegen, und zwar um 4000. Das ist nichts Dramatisches, könnte aber einen Wendepunkt markieren. Denn dass der Job-Boom in Deutschland trotz Finanzkrise und Abkühlung der Weltwirtschaft einfach so weitergeht, ist nicht zu erwarten.
Da sollte uns auch das kräftige Wachstum im ersten Quartal – plus 1,5 Prozent zum Vormonat, so viel wie seit zwölf Jahren nicht – nicht darüber hinwegtäuschen. Im weiteren Jahresverlauf wird sich die Konjunktur merklich abkühlen; gerade im laufenden Quartal können wir froh sein, wenn die Wirtschaft überhaupt noch wächst. Und das wird früher oder später auch auf dem Arbeitsmarkt deutliche Bremsspuren hinterlassen.
Sollte der leichte Rückgang der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit ein erstes Indiz dafür sein, käme es sogar beunruhigend früh – denn normalerweise hinkt der Arbeitsmarkt der allgemeinen Konjunkturentwicklung weiter hinterher. So gesehen geben die neuen Zahlen eher Anlass zur Sorge.