Konjunktur BDI erwartet 3,5 Prozent Wachstum 2021 – „Wirtschaftliche Lage bleibt schwierig“

Der BDI prognostiziert der deutschen Wirtschaft für das Jahr 2021 ein deutliches Plus. Ein Vorkrisenniveau ist noch nicht in Sicht.

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Die deutsche Industrie traut der Wirtschaft im laufenden Jahr wieder spürbares Wachstum zu. Die Konjunktur dürfte um 3,5 Prozent zulegen, wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), am Dienstag prognostizierte.

„Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie ist groß, die wirtschaftliche Lage bleibt schwierig“, erklärte der neue BDI-Chef Siegfried Russwurm allerdings. Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau sei deshalb in diesem Jahr noch nicht in Sicht. „Es sollte aber eine gute Chance geben, dass das dann im ersten Halbjahr 2022 gelingt.“

Im vorigen Jahr war die Wirtschaft wegen der Virus-Krise um rund fünf Prozent eingebrochen. Die genaue Zahl gibt das Statistische Bundesamt am Donnerstag bekannt. „Für die Exporte gehen wir von einer Steigerung um sechs Prozent aus“, sagte Russwurm für 2021 voraus, nach einem Absturz um geschätzt elf Prozent im vergangenen Jahr.

Die Industrie sei wichtig für Konjunktur und Wohlstand. „Umso wichtiger ist es, die Industrie weiter am Laufen zu halten – trotz verschärfter Lage, trotz ausgeweiteter Mobilitätseinschränkungen und großflächiger Schulschließungen.“

„Explizite Forderungen“ wichtig

Der BDI-Präsident und langjährige Siemens-Manager verlangte von der Corona-Politik in Bund und Ländern mehr Berechenbarkeit und eine verlässlichere Planungsgrundlage. „Zurecht ist die Erwartung groß, dass die Politik spätestens im Februar differenzierte und kreativere Lösungen liefert statt weiterer pauschaler Schließungen“, forderte Russwurm. Wichtig seien „explizite Vorschläge für Lockerungen, wo immer möglich und vertretbar“.

Zudem bekräftigte Russwurm gängige Forderungen der Wirtschafts-Lobby: „Es braucht weniger Belastungen, weniger Bürokratie, weniger Steuern – und bessere Infrastruktur, mehr Anreize für Innovationen und Investitionen.“

Der BDI-Chef äußerte sich hoffnungsvoll zur Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten. Dies werde „den Weg für multilaterale Lösungen und gemeinsame Initiativen für faire Wettbewerbsbedingungen auf den Weltmärkten“ erleichtern.

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