Konjunktur Deutsche Wirtschaft erhöht Drehzahl zum Jahresbeginn

Die deutsche Wirtschaft ist mit Schwung ins Jahr 2017 gestartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag zwischen Januar und März um 0,6 Prozent höher als Ende 2016 - das ist stärkste Wachstum seit einem Jahr.

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Die Unternehmen gaben ihre Zurückhaltung auf und investierten kräftig in Maschinen und andere Ausrüstungen (plus 1,2 Prozent). Quelle: dpa

Wiesbaden Anziehende Investitionen und ein verbesserter Außenhandel haben der deutschen Wirtschaft Anfang 2017 zum stärksten Wachstum seit einem Jahr verholfen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs angetrieben vom Bauboom, steigenden Unternehmensinvestitionen und Exporten sowie dem Konsum im Inland im ersten Quartal um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Ende 2016 hatte Europas größte Volkswirtschaft moderater um 0,4 Prozent zugelegt.

Die Unternehmen gaben ihre Zurückhaltung auf und investierten kräftig in Maschinen und andere Ausrüstungen (plus 1,2 Prozent). Der ohnehin schon boomende Bau profitierte auch von der vergleichsweise milden Witterung. Die Investitionen stiegen gegenüber dem Vorquartal um 2,3 Prozent.

Die Verbraucher waren trotz der zum Jahresanfang gestiegenen Inflation weiterhin in Konsumstimmung. Sparen wirft wegen der Zinsflaute kaum noch etwas ab und die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist historisch günstig. Das heizt die Kauflaune an. Auch die Ausgaben des Staates unter anderem für die Unterbringung Hunderttausender Flüchtlinge trugen zum Wachstum bei.

Positive Impulse kamen nach Angaben der Statistiker zudem vom Außenhandel - die Exporte stiegen stärker als die Importe. Deutschlands Exportunternehmen profitierten von der Erholung der Weltwirtschaft und dem schwächeren Euro, das treibt die Nachfrage nach „Made in Germany“ an.

„Das ist das traditionelle Bild der deutschen Konjunktur: Die Exporte geben den Takt vor“, sagte der Ökonom Uwe Bunkert von der LBBW. „Aber auch mit den Investitionen kann man zufrieden sein. Da wir für den weiteren Jahresverlauf wieder mit sinkenden Inflationsraten rechnen, bietet sich für die Konjunktur insgesamt ein positives Bild.“

Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim analysierte: „Dieses Mal waren es vor allem die Nettoexporte, die das Wachstum in Deutschland getragen haben. Deutschland profitierte dabei von der anziehenden Weltkonjunktur, was sich auch in den kommenden Monaten noch weiter fortsetzen sollte. Die Binnennachfrage läuft nach wie vor stabil. Konsum und Bauwirtschaft profitieren vom soliden Arbeitsmarkt und den niedrigen Zinsen.“

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